Verstrahlt oder verunsichert?

„Was elektromagnetische Strahlung mit uns macht – und was wir daraus machen“

Im südöstlichen Frankreich gelegenen Departement Drôme scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Doch im bergigen Osten des verschlafenen Departements hat sich eine eigentümliche Gemeinschaft gebildet. Mitten im Wald leben in Zelten und Wohnwägen etwa ein Dutzend Menschen völlig abgeschottet vom Rest der Zivilisation. Jean Revillard hat die Gruppe in seinem Fotoprojekt „Ondes“ thematisiert. Zu ihrer Ausrüstung gehören weder Telefon noch Kühlschrank. Sie besitzen keinen Zugang zum Internet und wärmen das Essen des letzten Tages nicht in der Mikrowelle auf. Spartanisch, möchte man meinen, doch das Exildasein dieser Gruppe, von denen es in den Alpes-Maritimes noch einige weitere mit etwa 50 Bewohnern geben soll, ist eine Flucht vor quälenden Symptomen. All diese Menschen bezeichnen sich als elektrosensibel, berichten also, auf die elektromagnetische Strahlung ihrer Umwelt so heftig zu reagieren, dass die normale gesellschaftliche Teilhabe nicht mehr möglich ist. Strombetriebene Geräte sollen für den sogenannten schädlichen Elektrosmog verantwortlich sein. Das Bundesamt für Strahlenschutz schätzt die Zahl Elektrosensibler auf etwa ein Prozent der Bevölkerung[i], wobei die Ausprägung der Symptome und der Leidensdruck ein großes Spektrum darstellen. Die Erhebung dieser Zahl basiert vor allem auf subjektiven Angaben – wie stark jemand Symptome erlebt, ist schwer objektivierbar.

Alles strahlt

Das Beispiel aus Drôme verdeutlicht: Elektrosensibilität kann Menschen derart belasten, dass sie sich selbst grundlegender Annehmlichkeiten, wie der Elektrizität, völlig entziehen. Doch bevor wir uns den möglichen Ursachen der Elektrosensibilität zuwenden, lohnt es sich, kurz zu verstehen, was Elektrosmog eigentlich ist und wie Strahlung grundsätzlich wirkt. Elektromagnetische Strahlung (EMS) gehört ganz natürlich zu unserer Umwelt und ist auch aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Es handelt sich um eine Form der Energie, die sich mit Lichtgeschwindigkeit wellenförmig ausbreitet. Dabei sind masselose Teilchen, sogenannte Photonen, die Energieträger. Eine Unterscheidung der einzelnen Strahlungsarten wird durch die unterschiedlichen Wellenlängen und die Energie der Photonen möglich. Extrem kurzwellige und hochenergetische Strahlung ist dabei besonders gefährlich, da sie direkt schädigenden Einfluss auf das Erbgut haben kann. Deshalb gelten im Zusammenhang mit der Nutzung dieser sogenannten ionisierenden Strahlung, zum Beispiel im Rahmen der Röntgendiagnostik, auch strenge Grenzwerte. Doch nicht alle Strahlungstypen sind ionisierender Natur. Je höher die Wellenlänge und je weniger energetisch das Photon, desto geringer ist der direkt zellschädigende Effekt. Sichtbares Licht hat vor allem eine photochemische Wirkung, verursacht also beispielsweise Sonnenbrände. Alle Strahlungsarten haben auch die Fähigkeit, Stoffe zu erwärmen, wie es sich etwa bei Mikrowellenstrahlung zur Erwärmung von Speisen zunutze gemacht wird. Zu beachten ist ebenso, dass durch entsprechende Schutzmaßnahmen, vor allem Abstand, aber auch Abschirmung und Zeitminimierung, die schädigende Wirkung ionisierender und nicht-ionisierender Strahlung fast komplett verhindert werden kann. Darüber hinaus besitzt der menschliche Körper ein komplexes Reparaturprogramm für geschädigte Zellen, egal ob durch Erbgut- oder Hitzeeinflüsse.

Harter Weg zu harten Antworten

„Elektrosmog“ bezeichnet meist elektromagnetische Felder großer Wellenlängen und verschiedener Frequenzen – von Hochfrequenz (Mobilfunk, WLAN) bis hin zu Niederfrequenz (Stromleitungen). Elektrosmog umfasst also ausschließlich nicht-ionisierende Strahlung, die wie alle Arten der Strahlung thermische Wirkungen auf den Organismus haben. Die oftmals diffusen Symptome wie Schwitzen, Schwindel, Übelkeit und Schmerzen, die Elektrosensible beschreiben, sollen auf sogenannten athermischen Effekten beruhen, also der nicht erwärmenden Wirkungen von Strahlen. Bezüglich der Existenz athermischer Effekte entbrannten in den letzten Jahrzehnten hitzige Debatten. Postuliert werden hierbei beispielsweise Effekte auf die Melatoninsynthese und -freisetzung, etwa durch Russel J. Reiter[ii] oder Barry W. Wilson[iii]. Aber auch genomschädigende Effekte, wie sie Franz Adlkofer[iv] oder Henry Lai und Narendra Singh[v] beschreiben, sind immer wieder Diskussionsgrund. All diese Effekte treten mit teils erheblicher Latenz nach mehreren Jahren auf. Zu den thermischen und athermischen Wirkungen der EMS existiert eine Fülle an Primärliteratur, die allen voran in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts publiziert wurde und die Regulationsmaßnahmen beim Umgang mit elektromagnetischer Strahlung maßgeblich beeinflusst hat.[vi] Denn eine potenziell schädigende Wirkung der EMS hat auch Konsequenzen für den Bevölkerungsschutz, müssen doch Grenzwerte definiert und Schutzmaßnahmen formuliert werden, wenn ein gefährlicher Einfluss nicht auszuschließen ist.[vii]

Doch eine große Menge an Primärliteratur führt noch längst nicht zum abschließenden Urteil. Jede einzelne Arbeit muss nicht nur in Bezug auf ihr Ergebnis, sondern auch auf ihre Fragestellung, die Methodik, ihren Umfang, ihre Aussagekraft und ihre Reproduzierbarkeit hin bewertet werden. Den Goldstandard stellen hier hochwertige randomisierte kontrollierte Studien dar. Nur ist die Durchführung dieser Studien extrem aufwendig und auch ethisch nicht vertretbar. Wie randomisiert und verblindet man beispielsweise Menschen bezüglich ihrer Strahlenbelastung? Die Effektgruppe kann unmöglich sozial abgeschnitten in einem Funkloch isoliert werden. Ist es legitim die Probanden potenziell gesundheitsschädigenden Bestrahlungen auszusetzen? Auch das ist nicht vertretbar. Also muss man auf andere Studiendesigns zurückgreifen, die in ihrer Aussagekraft eingeschränkt sind. Studien können von verschiedenen zeitlichen Beobachtungsstandpunkten aus konzipiert werden und bestimmte Sachverhalte an unterschiedlichen Orten analysieren. In prospektiven Studien untersucht man einen Zeitraum, der in der Zukunft liegt. Sie eignen sich schlechter für das Untersuchen seltener Erkrankungen, wie sie in der Diskussion um EMS oft thematisiert werden. Bei retrospektiven Analysen wird auf bereits vorhandene Datenmengen zurückgegriffen, die rückblickend analysiert werden. Leider neigen sie zur Anfälligkeit für unbekannte Störfaktoren. Dies sind jegliche Einflüsse, unter denen die Probanden während des Beobachtungszeitraumes standen und sie können im Nachhinein nicht mehr herausgefiltert werden. In der Elektrosmog-Thematik wären dies beispielsweise die unterschiedliche natürliche Strahlenexposition sowie eine gegebenenfalls berufliche Strahlenexposition, die nicht mehr quantifiziert werden können. Außerdem zeigen Studienergebnisse, die in Tierversuchen gewonnen wurden, oft eine mangelnde Übertragbarkeit auf die menschliche Physiologie. Die vorliegenden Studien müssen also kritisch und im Dialog gelesen und gewertet werden und die Ergebnisse müssen reproduzierbar sein. Bloß weil eine Studie eine Korrelation, also einen Zusammenhang, feststellt, bedeutet das noch längst keine Kausalität, sprich die gegenseitige ursächliche Bedingung der beobachteten Faktoren. Beispiele zum kritischen Hinterfragen von Studienergebnissen finden sich in der Tabelle unten. Endgültige Antworten sind demnach schwer zu formulieren. Jedoch steht fest: Bis zum heutigen Tage ist die athermische Wirkung niedrigenergetischer elektromagnetischer Strahlung nicht nachgewiesen.[viii] Da es sich aber um eine potenzielle Gesundheitsbedrohung von Millionen von Menschen handelt, werden regelmäßig Grenzwerte zur Nutzungsdauer von und zum Abstand zu elektromagnetischen Strahlungsquellen definiert. Außerdem unterliegt elektromagnetische Strahlung einer kontinuierlichen Risikobewertung, unter anderem durch das nationale Bundesamt für Strahlenschutz oder die Internationale Kommission für den Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung. Die Vorsicht, mit der hier agiert wird, zeigt sich beispielsweise in der von der Internationalen Agentur für Krebsforschung vorgenommenen Einstufung von EMS als „potenziell krebserregend für Menschen“ (Gruppe 2b). Diese Einstufung stützt sich auf eine limitierte Beweislage der Karzinogenität beim Menschen und eine nicht als ausreichend zu bezeichnende Förderung der Tumorentwicklung im Tiermodell.[ix] In derselben Gruppe finden sich, nebenbei bemerkt, auch Nickel, Aloe Vera, Abgase von Benzin-Motoren und nach asiatischer Art fermentiertes Gemüse. Auch Kaffee wurde zum Zeitpunkt der Einstufung 2011 noch als potenziell krebserregend eingeordnet, ist aber inzwischen durch weitere Forschung in dieser Hinsicht rehabilitiert. Und auch bezüglich elektromagnetischer Strahlung sind seit der Erstklassifizierung viele neue Bestätigungsstudien erschienen. Eine Reevaluation ist in den nächsten Jahren zu erwarten.

Furcht und Finanzen

Während also in Bezug auf die Wissenschaft ein fortwährend abwägender und vorsorglicher Weg eingeschlagen wird, scheint die Angelegenheit für manche Blogschreiber, wie etwa auf der einladend daherkommenden Website von „diagnose:funk“, deutlich geradliniger: Elektrosmog sei der Auslöser für eine riesige Palette an Symptomen und Erkrankungen. Angefangen bei Krebs sei EMS für Bluthochdruck, ADHS, Depressionen, Impotenz, Multiple Sklerose, Tinnitus und frühzeitige Geburten verantwortlich. Nicht selten finden sich in der Websuche auch grauenvolle Darstellungen in Bild und herzzerreißende Krankheitsgeschichten in Wort wieder, etwa bei dem amerikanischen Truther David Dees. Betroffene berichten von schicksalshaften Tumorerkrankungen bei Kindern nach der Installation eines Funkmastes und manch einen Elektrosensiblen treibt die EMS bis zum Suizidversuch. Doch die Lösung findet sich für die meisten Betroffenen nicht wie bei den Exilanten von Drôme im Rückzug in die Natur. Das erkennen auch die vielen einschlägigen Websites an. Um diesen Spagat zwischen sozialer Teilhabe mit dem Komfort der EMS-emittierenden Geräte und der geschürten Angst zu bewältigen, findet sich ein ebenso vielfältiges Angebot an Schutzartikeln – manchmal sogar im websiteeigenen Shop: ein Entstörungsaufkleber für digitale Harmonie – 23 € pro elektrisches Gerät, ein stylischer Abschirm-Ring rabattiert für nur 164 €, sogar mit der Möglichkeit für Ratenzahlung, oder für den Komplettschutz eine mit 24 Karat beschichtete und mit Edelsteinen ausgestattete Eliminationsstation für das ganze Haus, die eine „vielschichtige transformatorische Entgiftung“ ermöglicht und zum schlappen Preis von 5 100 € zu haben ist. Häufig anzutreffende Baubiologen arbeiten mit fragwürdigen Messgeräten und raten zu oftmals kostspieligen Umbaumaßnahmen. Ein physikalisch begründetes Wirkprinzip findet man bei all diesen Gerätschaften nicht. Vielmehr soll man sich auf die wagen Formulierungen, esoterisch anmutende Erklärungen und höchst zufriedene Kundenstimmen verlassen. Für die Produzenten und Vertreiber solcher Produkte sind Menschen mit Angst und Beschwerden in Bezug auf elektromagnetische Strahlung nur eines – ein profitables Geschäft.

Sensibel sein – sensibel bleiben?

Welche Möglichkeiten gibt es also, um in diesen belastenden Situationen Hilfe zu erfahren und zu geben? Zunächst müssen Betroffene von Elektrosensibilität ernst genommen werden. Die Symptome, die sie äußern, sind oft sehr diffus und belastend: Schweißausbrüche, Herzrasen, Schwindel, Schwitzen und Schlafprobleme werden häufig genannt, bilden aber nur einen kleinen Ausschnitt eines großen Spektrums. Die Exilanten in Drôme zeigen eindrucksvoll, welches Ausmaß die Leiden in seltenen Fällen annehmen können. Um dies zu verhindern, gehört zunächst eine fundierte Befunderhebung und Untersuchung Betroffener dazu. Andere möglicherweise zugrunde liegende körperliche Erkrankungen sollten zunächst ausgeschlossen werden. Des Weiteren müssen Überschneidungen aus dem Formenkreis der psychosomatischen Erkrankungen, sowie die Beeinflussung durch geschürte Ängste mit in Betracht gezogen werden, da auch bei diesen Krankheiten unspezifische, plagende Symptome ein häufiges Merkmal sind. Auch die ehrliche Aufklärung über den aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand ist Teil der Betreuung dieser Patienten. Elektrosensibilität ist aus guten Gründen nicht als selbstständige Erkrankung anerkannt. Bis heute fehlen systematische Beweise, dass Elektrosensible zweifelsfrei elektromagnetische Strahlung identifizieren können. Im Gegenteil – in Übersichtsarbeiten, sogenannten Metaanalysen, die Studien zusammenfassen, konnten keine konstanten Effekte durch EMS bei Elektrosensiblen beobachtet werden[x]. Auch fehlt die physiologische Erklärung zur Wahrnehmung der EMS.

Eine erste Hilfe können beruhigende niederschwellige Basismaßnahmen (WLAN-Router aus dem Schlafzimmer entfernen, Smartphone im anderen Zimmer laden et cetera) sein, auch wenn es für diese keine Evidenz gibt. Sie wirken ausschließlich beruhigend. Außerdem sind die symptomatische Behandlung (beispielsweise Schmerzmittel, Stressreduktion) und die Aufklärung vor allem bezüglich der unbegründeten Ängste vor schädlicher Wirkung und die intensive Begleitung essenziell für den Behandlungserfolg. Letztere muss für Christen im Rahmen einer seelsorgerlichen und gemeindlichen Einbindung erfolgen. Ein Leben, das von Angst und möglicherweise Rückzug geprägt ist, schadet nicht nur der körperlichen und geistigen, sondern auch der geistlichen Gesundheit, indem sie die gemeinschaftliche Auslebung des Glaubens schier verunmöglichen. Eindrücklich ruft der Autor des Hebräerbriefes auf, die gemeinschaftlichen Zusammenkünfte nicht zu versäumen, um gegenseitige Korrektur zu erfahren (Hebräer 10,24-25). Das Schriftzeugnis anerkennt die Ängste, die unser Leben begleiten und zeigt gleichzeitig auf, die Lösung nicht in fadenscheinigen, hochpreisigen Präventionsartikeln oder sozialer Absonderung zu suchen, sondern in dem, der gemäß Johannes 16,33 „die Welt überwunden hat“. Dieser Sieg über die Macht der Sünde darf uns getrost machen und Frieden schenken in den Ängsten, die jeden Einzelnen ganz individuell beschäftigen – auch bezüglich elektromagnetischer Strahlung.

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Quellen-Nachweis

[i] http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-201108036032 S. 58, letzter Zugriff am 20.07.2025

[ii] Reiter, R.J. (1995): Reported biological consequences related to the suppression of melatonin by electric and magnetic field exposure in Integrative Physiological and Behavioral Science

[iii] Wilson B.W., Chess E.K., Anderson L.E. (1986): 60-Hz electric-field effects on pineal melatonin rhythms: time course for onset and recovery in Bioelectromagnetics

[iv] VerUm-Stiftung (Hrsg.). (2004). Risk Evaluation of Potential Environmental Hazards From Low Energy Electromagnetic Field Exposure Using Sensitive in vitro Methods (REFLEX): Final Report. Europäische Union, 5. Forschungsrahmenprogramm, Vertrag QLK4-CT-1999-01574

[v] Lai, H.; Singh, N.P. (1995): Acute low-intensity microwave exposure increases DNA single-strand breaks in rat brain cells. in Bioelectromagnetics

[vi] Die ICNIRP (International Comission on Non-Ionizing Radiation Protection) veröffentlichte erstmals 1998 Guidelines, auf denen die meisten nationalen und internationalen Grenzwerte basieren. Allen voran wurden hier zunächst die thermischen Effekte einbezogen. In den konstanten Updates werden auch neuere Arbeiten zu sogenannten athermischen Effekten mit einbezogen. Siehe ICNIRP (2020) Guidelines for Limiting Exposure to Electromagnetic Fields (100kHz to 300 GHz) und ICNIRP (2025) Gaps in Knowledge Relevant to the “Guidelines for Limiting Exposure to Electromagnetic Fields (100kHz to 300 GHz)” als kritische in-house Debatte mit den eigenen Richtlinien

[vii] In der 26. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz ist mehrfach novelliert festgehalten, welche Grenzwerte bei elektromagnetischen Feldern einzuhalten sind. Sie umfassen einen Sicherheitsfaktor von 50. Das bedeutet, dass die niedrigste nachgewiesen schädliche Dosis elektromagnetischer Strahlung noch um das 50-fache unterschritten werden muss.

[viii] Ein zentrales Problem liegt hier in der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Karipidis et al. ist als eine der neuesten Übersichtsarbeiten zu dem Ergebnis gekommen, dass, auch wenn es Studiendaten zu erhöhten Raten von verschiedenen Tumoren gibt, diese nicht konstant nachweisbar sind. Karipidis et al. (2024) The effect of exposure to radiofrequency fields on cancer risk in the general and working population: a systematic review of human observational studies – Part I: Most researched outcomes. Auch Feychting et al. (2024) in der prospektiven Kohorten-Studie COSMOS sehen aktuell keinen Zusammenhang zwischen einer erhöhten Krebs-Inzidenz und Handynutzung. Hier reihte sich Anthony Swerdlow bereits 2011mit seiner Übersichtsarbeit ein: Swerdlow et al. (2011) Mobile Phones, Brain Tumors, and the Interphone Study: Where Are We Now? In einer Meta-Analyse, die auch die experimentelle Forschung mit beachtet, kommt Xavier Bosch-Capblanch zu folgendem Resümee: die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass elektromagnetische Strahlung unter den gängigen Grenzwerten keine Symptome hervorrufe. Bosch-Capblanch et al. (2024) The effects of radiofrequency electromagnetic fields exposure on human self-reported symptoms: A systematic review of human experimental studies. Dass solche Grenzwerte in aller Regel eingehalten werden, untersuchte beispielsweise Ramirez-Vazquez et al. (2024) Systematic Review of Exposure Studies to Radiofrequency Electromagnetic Fields: Spot Measurements and Mixed Methodologies

[ix] In diese Einschätzung flossen beispielsweise die INTERPHONE-Studie und die Dänische Kohortenstudie ein, die im Info-Kasten näher beleuchtet werden. Auch die Arbeiten von Lennart Hardell haben die Entscheidung zu dieser Einstufung maßgeblich mit beeinflusst. Siehe hierzu beispielsweise Hardell et al. (2013). Use of mobile phones and cordless phones is associated with increased risk for glioma and acoustic neuroma

[x] Rubin, G. J., Nieto-Hernández, R., & Wessely, S. (2005). Electromagnetic hypersensitivity: a systematic review of provocation studies. Occupational and Environmental Medicine.

Bild von Sergio Cerrato – Italia auf Pixabay