Welchen Nutzen haben ätherische Öle?

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind flüchtige, stark riechende Öle, die sich in verschiedenen Pflanzenbestandteilen finden (Blüten,Blätter, Samen, etc.). Sie werden von den Pflanzen selbst produziert. Im Gegensatz zu anderen Ölen (z. B. Sonnenblumenöl) verdunsten sie rückstandslos. Gewonnen werden ätherische Öle meist durch Destillation oder im Fall von Zitrusfrüchten durch das Pressen der Schale.[1] Die bekanntesten ätherischen Öle sind die des Lavendels, der Zitrone, des Eukalyptus und der Pfefferminze. Ätherische Öle können auch synthetisch hergestellt werden. Es gibt deshalb folgende Unterscheidungen:
• Naturbelassene/naturreine Öle: kommen direkt aus der Pflanze, auf dem Etikett steht der botanische Name, das Herkunftsland, der Pflanzenteil aus dem das Öl stammt
• Natürliche Öle: Mischung von naturbelassenen Ölen
• Naturidentische Öle: werden synthetisch herstellt, gleichen aber in der Molekularstruktur dem natürlichen Öl
• Künstliche Öle: werden synthetisch hergestellt, haben keinen Bezug zum natürlichen Öl
Die Bezeichnung ätherisches Öl ist nicht geschützt. So
können auch die komplett synthetisch hergestellten Öle
als ätherische Öle verkauft werden. Möchte man ein Öl
kaufen, das ganz sicher aus der Pfl anze kommt, deren
Name es trägt (naturbelassenes/naturreines Öl), sollte
man auf oben genannte Kriterien achten.[2]

Einsatzgebiete

Ätherische Öle haben zahlreiche Anwendungsgebiete. Sie können in Form von Inhalation (in der Raumluft oder direkt), Massagen, Wickel, Badezusatz oder oraler Einnahme angewandt werden. Es ist sehr wichtig, dass ätherische Öle niemals unverdünnt verwendet werden, da sie sonst starke Nebenwirkungen bis hin zum Tod haben können![3] Man sollte bei der Anwendung von ätherischen Ölen zwischen „Aromawellness“ und Aromatherapie unterscheiden. In beiden Fällen kann sich der oben genannten Anwendungsarten bedient werden. Allerdings ist Aromatherapie ein fester Bestandteil der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), die in Deutschland nur von darin ausgebildeten Ärzten und Heilpraktikern durchgeführt werden darf und auf die Behandlung von konkreten Krankheiten abzielt. Unter „Aromawellness“ fällt der Teil der Anwendungen, die im häuslichen, laienhaften Gebrauch zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens durchgeführt werden (z. B. Duftöl zur Erfrischung der Raumluft, Bad mit Lavendelöl zur Entspannung, etc.).[2] Im Weiteren wird auf das große Gebiet der Aromatherapie eingegangen, da sie auch immer mehr im medizinischen Alltag an Bedeutung gewinnt. Aufgrund des Umfangs dieses Themas, kann hier nur ein kurzer Überblick über den aktuellen Stand gegeben werden.

Aromatherapie

Definition

Die Aromatherapie gehört zur Phytotherapie. Ihr Ziel ist es, mit Hilfe von ätherischen Ölen physische und psychische Erkrankungen zu behandeln und die Gesundheit nachhaltig zu beeinflussen. Sie findet in der Prävention, der Therapie (im professionellen Rahmen und zur Selbstbehandlung), wie auch in der Krankenpflege Anwendung.“[4]

Durchführung

Bei der Aromatherapie wird eine Erkrankung mit den bei ihr wirksamen ätherischen Ölen behandelt. Die Aromatherapie kann bei leichten bis mittelschweren Erkrankungen, wie andere Phytotherapeutika, alleine angewandt werden. Bei schweren oder chronischen Verläufen spielt sie in der Regel nur eine ergänzende Rolle.[5] In welcher Form die ätherischen Öle verabreicht werden, entscheidet der Verordner. Bekannte Beispiele, die auch im Alltag Verwendung finden, sind die Inhalation von Thymol und Menthol bei Erkältung oder die Einnahme von Lavendelöl bei Schlafstörungen. Aus der Zusammenstellung der verschiedenen Öle und Anwendungsmethoden folgt eine sehr große Palette an möglichen Therapien. Wichtig ist, dass die Öle niemals unverdünnt verwendet werden. Zur äußerlichen Anwendung werden sie in einem Trägeröl gelöst, zur Inhalation mit entsprechenden Geräten verdampft und zur innerlichen Anwendung mit viel Wasser oder in Form von Kapseln eingenommen.

Anwendungsgebiete

Aromatherapie wird hauptsächlich bei Erkältungssymptomatik, Schlafstörungen, Schmerzen, Stress und Angst angewandt.

Ätherisches Öl mögl. Anwendungsgebiet
Lavendel Schlafstörungen, Angst, Schmerz
Eukalyptus Erkältungen
Thymian Erkältung
Orange Stress
Pfefferminz Übelkeit
Bitterorangenblüten Angst, Panik, Depression, Stress
Zitrone Immunmodulation, Fieber

Die Studienlage in jedem dieser Gebiete ist nicht eindeutig, was man auf die meist sehr geringe Studienpopulation, die schwierige Durchführung von randomisiert kontrollierten Studien mit ätherischen Ölen (sie riechen stark, sodass alle Beteiligten wissen, dass ein Öl im Raum ist) und auf die nicht einheitliche Anwendung ätherischer Öle zurückführen kann. Es kann in den Anwendungsgebieten also nur von möglichen Wirkungen gesprochen werden, die weiter erforscht werden müssen. Mögliche Wirkungen von ätherischen Ölen bei Erkältungssymptomatik sind beispielsweise: hustenreizstillend, auswurffördernd, entzündungshemmend und antimikrobiell.[6] Außerdem gibt es Studien, die darauf hindeuten, dass ätherische Öle auch in der Behandlung von Schmerzen[7], Schlafproblemen[8], Stress[9] und Angst[10] eine Rolle spielen können.

Wirkungsweise

Ätherische Öle wirken wahrscheinlich über verschiedene Wege im menschlichen Körper. Die Forschung kann hier nur Ansatzpunkte aufzeigen, da dieses komplexe Thema noch nicht hinlänglich erforscht ist. Eine mögliche Wirkungsweise ist die über das olfaktorische System (den Geruchsinn), wobei hier die Moleküle nicht nur als Geruch erkannt werden und dadurch eine Wirkung haben, sondern auch aufgrund ihrer geringen Größe über die Riechnerven in das Gehirn gelangen und dort zentrale Wirkungen entfalten können. So gibt es Hinweise darauf, dass ätherische Öle in die Regulation verschiedener Systeme (Monoamine, Neutrophine, Neuroendokrine) eingreifen und so zum Beispiel den Cortisol-Spiegel bei Stress senken können. Außerdem wird vermutet, dass ätherische Öle entzündungshemmend wirken und freie Radikale bekämpfen.[11] Eine weitere mögliche Wirkungsweise ist die Aufnahme der Moleküle über die Haut, den Magen-Darm-Trakt und/oder die Atemwege. Hier gelangen die Moleküle ins Blut[12] und können dann möglicherweise direkte Wirkungen an den Organen entfalten.

Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von ätherischen Ölen können, wie bei allen anderen Medikamenten, (teils schwere) Nebenwirkungen auftreten. Die hier aufgeführte Liste enthält Beispiele und ist nicht vollständig. Ätherische Öle können hautreizend wirken und sollten deshalb vor ihrer Anwendung zuerst getestet werden. Außerdem wirken einige Öle phototoxisch, was bedeutet, dass sie die Haut empfindlicher für UV-Strahlen machen und so schnell starke Verbrennungen auftreten können, wenn betreffende Areale mit Sonne in Kontakt kommen. Allergische Reaktionen sind ebenfalls nicht auszuschließen. Menschen mit einer Allergie auf Pflanzen können davon ausgehen, dass sie auch auf das entsprechende Öl allergisch reagieren. Bei der falschen, übermäßigen Einnahme von ätherischen Ölen kann es außerdem zu starken organischen Schäden kommen, die zum Tod führen können.[13]

Wechselwirkungen

Ätherische Öle sind nicht Extrakte von Pflanzen, die nur gut riechen. Wie oben gezeigt, haben sie im menschlichen Körper durchaus Wirkungen, die über das Geruchsempfinden hinausgehen. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sie in Wechselwirkung mit den unterschiedlichsten Medikamenten (von Schlafmitteln über Blutdrucksenker bis Gerinnungshemmer) treten können. Diese Wechselwirkung entsteht hauptsächlich durch die Modifikation von Enzymen, die die Medikamente abbauen. So werden beispielsweise Schlafmittel oder Gerinnungshemmer langsamer abgebaut, was eine verlängerte Wirkung zur Folge hat. Blutdrucksenker können dagegen schneller abgebaut werden, wodurch die blutdrucksenkende Wirkung schneller nachlässt.[14] Hier ist es wichtig vor der (Eigen-)Therapie mit ätherischen Ölen mögliche Wechselwirkungen derselben mit der bestehenden Medikation durch den behandelnden Arzt abklären zu lassen.

Kritikpunkte

Die Behandlung von Krankheiten mit ätherischen Ölen erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit, unter professionellen Anwendern wie auch unter Laien. Leider können die Studien zu diesem Thema aufgrund ihres Aufbaus und ihrer geringen Teilnehmerzahl nur die Richtung weisen, in der weiter geforscht werden muss, sodass Studien mit größeren Populationen und dadurch mehr Aussagekraft durchgeführt werden können. Es sind außerdem kaum Studien zur Grundlagenforschung, die die genaue Wirkungsweise von ätherischen Ölen erfassen, vorhanden.

Falsche Versprechen

Einer der größten Kritikpunkte, der allerdings nichts mit der wissenschaftlichen Seite der Aromatherapie zu tun hat, ist die Vermarktung von ätherischen Ölen unter Laien und die damit verbundene Werbung. In letzter Zeit hat die Vermarktung von ätherischen Ölen nach dem Modell „Tupperabend“ zugenommen. Auch in christlichen Kreisen scheint diese neue, „alternative“ Methode zur Behandlung von Problemen/Krankheiten, angefangen bei Übergewicht bis hin zu Krebs, Wellen zu schlagen. Hier muss jedoch aus wissenschaftlicher Sicht entschieden widersprochen werden. Es gibt keine Mittel, die alles behandeln und heilen können. Wenn Krankheiten, ohne ihren medizinischen Hintergrund und ihre Vorgänge im Körper zu kennen, mit ätherischen Ölen behandelt werden, kann dies gefährliche Auswirkungen haben. Im schlimmsten Fall kann es zum Tod führen, wenn schwere oder chronische Erkrankungen ineffektiv mit ätherischen Ölen behandelt werden, wo nachgewiesenermaßen effektive Behandlungsmethoden zur Verfügung stehen.

Zusammenfassung

Aktuelle Studien deuten auf ein großes Potential von ätherischen Ölen in der Aromatherapie hin. Die Forschung steht hier aber noch am Anfang und ihre Entwicklung muss zur genauen Einordnung der Wirksamkeit der Therapie weiter beobachtet werden. Es ist ebenfalls wichtig, das Vertrauen nicht in die Werbung der Hersteller oder Verkäufer der Öle zu setzen, die durch das gesteigerte Interesse an alternativen Heilmethoden Versprechungen von der verbesserten Gewichtsabnahme bis zur Heilung von Covid-19[15] machen. Außerdem sollten Christen prüfen, ob das Öl die mit ihm in Verbindung gebrachte Wirkung wirklich hat/haben kann oder ob diese allein unter esoterischen Gesichtspunkten besteht. Der Umgang mit ätherischen Ölen sollte aufgrund ihrer möglichen Neben- und Wechselwirkungen immer reflektiert erfolgen und ihre Wirkung sollte nicht über- oder unterschätzt werden. Ätherische Öle sind weder Allheilmittel, noch einfach nur gut riechende „Ölchen“.

 

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Quellen-Nachweis

[1] Brockhaus, Bd. 1, S. 395. wissenmedia GmbH, Gütersloh/München, 2010.
[2] https://www.chemie.de/lexikon/%C3%84therisches_%C3%96l.html, letzer Zugriff : 26.04.2022 9:51Uhr
[3] Farrar A., Farrar F. Clinical Aromatherapy. Nurs Clin N Am 55 (2020) 489-504
[4] https://fl exikon.doccheck.com/de/Aromatherapie (letzter Zugriff 27.05.2022, 6:38 Uhr)
[5] Stefl itsch W. Aromatherapie: wann können ätherische Öle medizinisch eingesetzt werden? Dtsch Med Wochenschrift 2017, 142, 1936-1942
[6] Ebd.
[7] Ebd.
[8] Hamzeh S. et. al. Effects of Aromatherapy with Lavender and Peppermint Essential Oils on the Sleep Quality of Cancer Patients: A Randomized Controlled Trial. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine. Volume 2020, Article ID 7480204, 7 pages
[9] Jaafarzadeh M, Arman S, Pour FF. Eff ect of aromatherapy with orange essential oil on salivary cortisol and pulse rate in children during dental treatment: A randomized controlled clinical trial. Adv Biomed Res 2013; 2:10.
[10] Kang H., Nam E. How Strong is the Evidence for the Anxiolytic Efficacy of Lavender?: Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Controlled Trials. Asian Nursing Research 13 (2019) 295-305
[11] Fung, T.K.H.; Lau, B.W.M.; Ngai, S.P.C.; Tsang, H.W.H. Therapeutic Effect and Mechanisms of Essential Oils in Mood Disorders: Interaction between the Nervous and Respiratory Systems. Int. J. Mol. Sci. 2021, 22, 4844.
[12] Steflitsch W. Aromatherapie: wann können ätherische Öle medizinisch eingesetzt werden? Tabelle 1. Dtsch Med Wochenschrift 2017, 142, 1936-1942
[13] Farrar A., Farrar F. Clinical Aromatherapy. Nurs Clin N Am 55 (2020) 489-504
[14] Golos M., Buchbauer G. Ätherische Öle und ihr Einfl uss auf Arzneimittelwirkungen: Einige Beispiele. MMP, 38. Jhg. 08/2015, 290-296
[15] Farrar A., Farrar F. Clinical Aromatherapy. Nurs Clin N Am 55 (2020) 489-504

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Phytotherapie - eine Domäne für sich

Unter Phytotherapie (griechisch phyton = Pflanze, therapeia = Pflege) versteht man die Anwendung von Phytopharmaka zur wirksamen Behandlung, Linderung, Heilung und Vorbeugung von Krankheiten. Phytopharmaka sind Fertigarzneimittel aus frischen oder getrockneten Pflanzenteilen (in der pharmazeutischen Fachsprache auch Drogen oder Teedrogen genannt) oder deren Zubereitungen (zum Beispiel Extrakte). Im Unterschied zu chemisch-synthetischen Wirkstoffen, die als Einzelstoffe weiterverarbeitet werden, bestehen Phytopharmaka aus einem komplex zusammengesetzten Vielstoffgemisch an Pflanzeninhaltsstoffgruppen, kurz gesagt: der Wirkstoff eines Phytopharmakons ist der Pflanzenextrakt. Häufig werben Inverkehrbringer von Nichtarzneimitteln auf ihren Verpackungen mit Schlagworten wie „pflanzlich“, „Naturkraft“ oder „natürlich“ – dies suggeriert eine nachgewiesene Wirksamkeit, was aber leider nicht immer der Fall ist. Im Dschungel der angepriesenen pflanzlichen Substanzen ist es daher wichtig, die einzelnen Präparateklassen auseinanderzuhalten. Die folgende Übersicht gibt dem Laien Unterscheidungsmerkmale an die Hand:

Phytopharmaka:

Sie müssen für die Marktzulassung die gleichen im Arzneimittelgesetz festgeschriebenen Anforderungen hinsichtlich Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit erfüllen wie chemisch-synthetische Arzneimittel. Sie enthalten Angaben zu verwendeten Pflanzenteilen, Droge-Extrakt-Verhältnis und Auszugsmitteln.

Je nach Zulassungsstatus unterscheidet man:
1. Rationale oder well-established Phytopharmaka mit Zulassungsnummer (Zul.Nr.) auf der Umverpackung und einer klaren Indikation, zum Beispiel „Pflanzliches Arzneimittel gegen…“.
2. Traditionelle Phytopharmaka, die nur als solche registriert werden können, wenn die Wirksamkeit auf einen 30-jährigen plausiblen Einsatz zurückzuführen ist. Sie tragen dann eine Registrierungsnummer (Reg.Nr.) auf der Verpackung und haben keine eindeutige Indikation, zum Beispiel „Zur Unterstützung bei…“.

Medizinprodukte:

Sie wirken auf rein physikalischem Wege und haben keine pharmakologische Wirkung, das heißt, sie greifen nicht in den Stoffwechsel des Menschen ein.

Beispiel hier sind Isla®Moos Hustenpastillen mit Schutzfilmbildung auf trockenen Mundschleimhäuten.
Erkennungsmerkmal beim Medizinprodukt ist das CE-Kennzeichen.

Nahrungsergänzungsmittel:

Sie werden auf der Verpackung auch als solche deklariert, verfügen über eine Nährwerttabelle und gehören zu den Lebensmitteln.
Sie werden seitens der Behörden weder registriert noch zugelassen, noch auf Wirksamkeit und Sicherheit geprüft. Sie müssen nur beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit angezeigt werden.

Darreichungsform und Verpackung von diesen ähnelt einem „Arzneimittel-Outfit“ wie beispielsweise ipalat® Halspastillen.
Neben Vitaminen und Mineralstoffen dürfen auch pflanzliche Wirkstoffe enthalten sein, aber auf der Verpackung darf rechtlich keine Nennung einer Indikation erfolgen.

In den Medien, aber auch in der Apotheke wird Phytotherapie völlig undifferenziert, vor allem in der Selbstmedikation, neben Homöopathie und Anthroposophie gestellt. Aber: Phytotherapie und letztgenannte Therapien sind keine Einheit. Sie folgen anderen Gesetzmäßigkeiten und Denkweisen! Die Homöopathie folgt dem Simile Prinzip: „Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt“. Also etwas, was Fieber auslöst, wird verdünnt, um dann gegen Fieber eingesetzt zu werden. Die Anthroposophie, wörtlich übersetzt „Weisheit vom Menschen“, durchgeistigt den Menschen durch Zuschreibung verschiedener Wesensglieder und gibt jedem Krankheitsbild und der Therapie eine spirituelle und übersinnliche Dimension. Beiden Denkweisen liegt ein esoterisches, der Bibel widersprechendes Heilsverständnis zu Grunde. Nachfolgende Merkmale auf Verpackungen helfen Laien bei der Unterscheidung zu Phytopharmaka:

Sie gehören zur Alternativmedizin nach Samuel Hahnemann.
Sie enthalten unter anderem pflanzliche Ausgangsstoffe in Urtinkturen, die durch mehrfach abgestufte Verdünnung (sogenannte Potenzierung) in Form von Zuckerkügelchen (sogenannte Globuli), Tabletten oder Tropfen erhältlich sind. Die dabei erreichten Konzen-trationen können so niedrig ausfallen, dass der Stoff, dem man eine Wirkung zuschreibt, nicht mehr auf atomarer Ebene nachgewiesen werden kann.
Auf ihrer Verpackung findet sich immer eine Potenzangabe wie zum Beispiel D6 oder C30, die den Grad dieser Verdünnung beschreibt. Das „D“ steht für „Dezimale“, was bedeutet, dass bei einer D6-Potenz die ursprüngliche Substanz sechs Mal hintereinander im Verhältnis 1:10 verdünnt wurde. Der Arzneigehalt beträgt damit 0,0001 Prozent.
C-(Centisimal)-Potenzen (von lateinisch centum = 100) werden in einem Verhältnis 1:100 verdünnt.

Sie sind als solche auf der Verpackung deklariert. Für sie werden weder eine bestimmte Wirkung noch ein Anwendungsgebiet angegeben. Ein Wirkungsnachweis entfällt. Sie enthalten unter anderem pflanzliche Ausgangsstoffe, die nach homöopathischen oder nach einem besonderen anthroposophischen Zubereitungsverfahren nach dem Begründer Rudolf Steiner verarbeitet worden sind, zum Beispiel Veraschung, Röstung oder Verkohlung.

Resümierend lässt sich festhalten: Die in der Phytotherapie eingesetzten Mittel, die sogenannten Phytopharmaka, folgen den Gesetzmäßigkeiten der evidenzbasierten Medizin. Unter Evidenz versteht man die wissenschaftliche Aussagekraft, die sich auf empirisch nachgewiesene Grundlagen, sprich experimentelle Studien, stützt. Phytopharmaka sind immer als einzelne Produkte zu betrachten, denn nicht die Stammpflanze ist ausschlaggebend als Wirkstoff, sondern das, was mit der Stammpflanze gemacht wurde, um den Pflanzenextrakt zu gewinnen. Die Zusammensetzung dieses Pflanzenextraktes variiert je nach
– verwendetem Pflanzenteil der Stammpflanze (Wurzel oder Blüte),
– Auszugsmittel (Wasser = löst nur hydrophile Inhaltsstoffe oder Alkohol = löst auch lipophile),
– Herstellungsprozess (Extraktionszeit, Temperatur, Druck, Schnittgröße) und
– verwendetem Droge-Extrakt-Verhältnis.
Analysiert man einen pflanzlichen Extrakt, besteht er als Vielstoffgemisch je nach verwendeter Stammpflanze aus vielen einzelnen Wirkstoffgruppen (unter anderem Flavonoiden, ätherischen Ölen, Saponinen, Bitterstoffen, Gerbstoffen, Cumarinen), die erst in ihrer Gesamtheit das Wirkspektrum ergeben. Extrakte kann man je nach Herstellungsaufwand in standardisierte Extrakte, quantifizierte Extrakte und Spezialextrakte einteilen, wobei die Spezialextrakte eine besondere Stellung einnehmen. Spezialextrakte sind patentierte Extrakte, die von Herstellern mit viel Forschungseifer durch Anreicherung wirksamkeitsbestimmender pflanzlicher Inhaltsstoffe und Entfernung unerwünschter Substanzen entwickelt werden. Diese Spezialextrakte müssen vor Zulassung wie auch synthetisch-chemische Arzneimittel randomisierte, kontrollierte Doppelblindstudien durchlaufen. Diese Forschungsschritte auf hohem Niveau schlagen sich auch dementsprechend auf den Marktwert der einzelnen Phytopharmaka nieder. Ergebnisse von Studien mit Phytopharmaka sind aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsprozesse und Wirkstoffanteile also nicht grundsätzlich für eine Pflanze gültig, sondern nur für das eine getestete Präparat mit seinem individuellen Extrakt. Folglich können Präparate von unterschiedlichen Herstellern, die aus der gleichen Stammpflanze bestehen, selten gegeneinander ausgetauscht werden. Im Folgenden zeigt eine Tabelle einige Präparate der rationalen Phytotherapie mit hohem Evidenzgrad.

*Bitte beachten: Phytotherapeutika sind Arzneimittel, die ebenso Wirkstoffe enthalten, wie synthetisch hergestellte Präparate. Daher kann es bei der Einnahme zu Wechsel- und Nebenwirkungen kommen. Diese Auflistung an Medikamenten dient nicht als Anleitung zur Selbsttherapie, sondern dazu, sich einen besseren Überblick über das breite Angebot an Phytotherapeutika zu verschaffen. Neue Medikamente sollten nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker eingenommen werden.

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Tabelle einiger Präparate der rationalen Phytotherapie mit hohem Evidenzgrad zum Download
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Tabelle ansehen

Legende der Fachtermini zur Tabelle:


antiphlogistisch

entzündungshemmend

antiviral

gegen Viren wirkend

antibakteriell

gegen Bakterien wirkend

zytoprotektiv

zellschützend

sekretomotorisch

den Abtransport von zähem Schleim verstärkend

sekretolytisch

die Bildung von dünnflüssigem Schleim anregend

broncho-spasmolytisch

wirkt entkrampfend auf die Bronchialmuskulatur

uteral

die Gebärmutter betreffend

neuroprotektiv

Nervenzellen und Nervenfasern werden vor dem Absterben bewahrt

synaptosomal

in Synapsen auftretende Vesikel betreffend

synaptische Plastizität

Fähigkeit von Synapsen, je nach Abhängigkeit ihrer Aktivität sich umzubauen. Sie dient dazu, die Funktion des Nervensystems zu erhalten, anzupassen und gegebenenfalls zu erweitern

Neurotransmission

die Kommunikation über Botenstoffe im Nervensystem

carminativ

blähungstreibend, sodass der Abgang von Darmgasen erleichtert wird

motilitätsregulierend

wirkt unterstützend bei Magen-Darm-Beschwerden, die auf unstimmige Bewegungsabläufe der Magen-Darm-Muskulatur und Störungen des enterischen Nervensystems („Bauchhirn“) zurückzuführen sind

antiemetisch

gegen Übelkeit wirkend

cholagog

gallentreibend

choleretisch

den Gallenfluss fördernd

hepatoprotektiv

die Leber schützend

spasmolytisch

entkrampfend

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Umgang mit fragwürdigen Arzneimitteln & Behandlungsmethoden

Es gibt einige Arzneimittel und Behandlungsmethoden, die oberflächlich betrachtet als nützlich und hilfreich erscheinen, bei ihrer Anwendung für einen Christen im Nachhinein aber für Gewissensprobleme sorgen können oder sich sogar als Sünde herausstellen. Gemeint sind hier Arzneimittel und Behandlungsmethoden, die aufgrund ihrer möglichen (Nicht-)Wirkung, ihrer Herstellung oder ihres entstehungsgeschichtlichen und kulturellen Hintergrundes kritisch zu beurteilen sind. Hierzu zählen beispielsweise Verhütungsmittel mit abtreibender Wirkung[1], homöopathische Präparate[2] und andere sogenannte „Alternativmedizin“ oder Arzneimittel, die mit Hilfe von fetalen Zelllinien hergestellt wurden.[3] Diese Arzneimittel und Behandlungsmethoden werden von den meisten Ärzten ohne weitere Aufklärung verordnet und sind in der allgemeinen Bevölkerung als „Medizin“ anerkannt (z. B. Homöopathie, Akkupunktur, etc.). Oft gilt der Grundsatz „Wer (was) heilt, hat recht.“ Es kann also geschehen, dass Christen diese Arzneimittel oder Behandlungsmethoden unbefangen anwenden, da sie sich nicht darüber im Klaren sind, welchen Hintergrund sie haben. An dieser Stelle soll es ausdrücklich nicht um den Umgang mit der Tötung ungeborenen Lebens (Abtreibung) oder der aktiven Sterbehilfe gehen, da hier bewusst der Tod eines Menschen herbeigeführt wird, was offensichtlich eine Sünde darstellt.[4]

Wie gehe ich damit um, wenn ich die Mittel/Methoden angewandt habe?

Wenn wir erkannt haben, dass die Mittel/Methoden nicht haltbar sind, sollten wir zuerst die Anwendung unterlassen und uns stattdessen auf die Suche nach Alternativen begeben. Wenn es sich um Arzneimittel handelt, die beispielsweise mithilfe von fetalen Zelllinien hergestellt werden, aber für uns essentiell wichtig sind, sollte die Suche nach Alternativen natürlich in Absprache mit den Ärzten erfolgen. Es ist ein Unterschied, ob ich z. B. ein Medikament dringend brauche, um weiterleben zu können oder ob ich eine fernöstliche „Sportart“ anwende, um mich besser zu fühlen. Die Entscheidung im Einzelfall ist hier sehr wichtig und darf nicht verallgemeinert werden. Deshalb ist es wichtig, dass sich jeder persönlich kritisch damit auseinandersetzt, welche Medikamente, Präparate oder medizinische Therapien ihm verordnet oder vorgeschlagen werden. Wenn wir die Anwendung der Mittel/Methoden als Sünde erkannt haben, dann gilt auch hier „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er (Gott) treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.“ (1. Johannes 1,9)

Wie kann ich mich zukünftig schützen?

Zum Einen durch kritisches Hinterfragen und Recherchieren. Das nüchterne Prüfen sollte sich nicht auf Fragen des Glaubens beschränken. Vielmehr ist ein sorgfältiges Prüfen in allen Bereichen unseres Lebens, auch in den Fragen der Gesundheit, anzustreben. Dazu gibt es die Möglichkeit den Arzt des Vertrauens zu fragen oder (Fach-)Literatur zum Thema zu lesen. Zum Anderen wird allerdings immer ein Restrisiko bleiben. Die Medizin ist eine Wissenschaft und befindet sich deshalb zwangsläufig im Wandel. Wissenschaftliche Diskussionen können immer wieder neue Erkenntnisse hervorbringen. Das heißt vereinfacht: Nur weil etwas vor 20 Jahren als bedenklich oder unbedenklich galt, heißt das nicht, dass dies auch noch dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entspricht. Auch hier können wir die Parallele zur Prüfung unseres Zeitgeistes ziehen. Wir sind als Christen zu jeder Zeit dazu angehalten „alles zu prüfen und das Gute zu behalten“ (1. Thessalonicher 5,21). Das erfordert Arbeit, birgt aber auch großen Segen und es gibt Menschen und Hilfsmittel, die uns dabei zur Seite stehen. Lassen Sie sich also nicht entmutigen. Prüfen Sie die Dinge, die Sie betreffen, im Licht von Gottes Wort!

 

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Quellen-Nachweis

[1] https://www.cdkev.de/app/download/25897579/Wirken+Verh%C3%BCtungsmittel+abtreibend_Rahel+Hedrich_CDK.pdf
[2] https://www.cdkev.de/alternativmedizin/hom%C3%B6opathie/
[3] fetale Zelllinien: siehe S. 29
[4] Siehe dazu folgende Artikel: https://www.cdkev.de/app/download/25615118/Assistierter+Suizid++Menschenw%C3%BCrde_+Eine+biblisch-theologische+Einordnung_+J.+Koberschinski.pdf, https://www.cdkev.de/app/download/25110720/Die+fortschreitende+Aush%C3%B6hlung+des+Rechts+auf+Leben.pdf

Foto von Nataliya Vaitkevich: https://www.pexels.com/de-de/foto/gesund-blatt-behandlung-pulver-7615616/

Alternative Körpertheraphien

Anmerkungen zu alternativen Körpertherapien

 

Von Sabine Hundertmark , Lingen / Ems

Seit vielen Jahren nehmen Al­ternative Heilmethoden wie Shiatsu, Tuina, Reiki, Fußreflexzonen­therapie und andere einen zunehmend breiten Raum bei Fortbildungsveran­staltungen der Physiotherapeuten ein. Auch ich hatte mich dafür interessiert, habe Kurse besucht und dabei viel Zeit und Geld investiert in der Hoffnung, Menschen dadurch helfen zu können. Als ich schließlich bereit war, die er­lernten Methoden kritisch zu hinterfra­gen und an Gottes Wort zu prüfen, wie es uns der Apostel  Paulus nahe legt[1] , erkannte ich meinen Irrweg.

„...und es gibt nichts Neues unter der Sonne“ [2]

Was geschieht eigentlich bei diesen als „ganzheitlich“ de­klarierten Methoden?

Ich zitiere: „ Bei körperlichem Kontakt kommt es immer zu einer Übertragung von Muskeltonus und neurovegetativen Spannungen, zur Übertragung von inneren und äußeren Elementen. Bei der therapeutischen Be­rührung handelt es sich nicht um ein vages, gefühlsmäßiges Einbeziehen des Gegenüber, sondern um ein klares Übergreifen des Bewusstseins, um ei­nen Transzensus...., da die meisten Men­schen unfähig sind, solche subtilen Ein­flüsse und Übertragungen zu re­gistrie­ren, bleiben sie unerkannt und unkon­trolliert. Kenner der modernen Grup­penmethoden, die auf unmittel­barer Körperberührung basieren, sind sich der Gefahr durchaus bewusst und empfehlen Psychotherapie zur Auf­schlüsselung der Erfahrung. Es können schwere Störun­gen des seelischen Gleichgewichts auf­treten.“[3] Bei einer an­deren Autorin[4] heißt es ganz unverblümt „Durch die Berührung entsteht ein elektromagneti­sches Kraftfeld durch die Begegnung zweier offener Kraftfelder, das eine fortwährende Homöostase an­strebt“ Während eines Lehrganges im Jahre 1992 erklärte Frau Marquard noch er­gänzend hierzu, dass diese Therapie eine Psychose bei Patienten auslösen kann. Können wir als Christen hier nur schweigend zuhören, wenn uns dies vorgesetzt wird? Als ich einen  Reiki-Lehrer, der im Rahmen einer Osteopo­rosefortbildung seine Methode vor­stellte, fragte, ob diese Methode auch psychische Störungen zur Folge haben könnte oder gar eine Psychose er­zeuge, bejahte er ohne zu zögern diese meine Fragen.  „Ja , und?“ meinte er knapp „dann macht man eben Psychotherapie“! ...

Eine Kollegin, die aktiv Shiatsu praktiziert und als Leiterin der Psychotherapeutischen Abteilung einer Kurklinik tätig ist, teilte mir auf An­frage mit, dass sie Patienten, die auf­grund dieser Therapie aus dem see­lischen Gleichgewicht geraten, gleich an den Klinikpsychologen weiterleitet!

Der Apostel Paulus macht uns in seinem Brief an Timotheus[5] deut­lich, dass es durch Berührung / Hand­auflegung zu einer Übertragung von Sünden kommen kann. Der Mensch wird „eins" mit der sündhaften Natur des Gegenüber. Diese Warnungen von Paulus sollen wir sehr ernst nehmen. In der einschlägigen Literatur finden wir Bestätigung, dass die Warnungen von Paulus nicht vergeblich sind, denn:

„... bei ... Körperarbeit wird mit der „kineästhetischen Trance“ gearbeitet. Was genau im Körper, im Gehirn und den Sinnesorganen während solcher Phasen passiert, bleibt zu klären... „kineästhetische Trance“ scheint auch der Kernpunkt der Heilungsrituale von Naturvölkern zu sein." [6]

Oder noch deut­licher:

„...im Trance gehen“ heißt Hinüber­gehen in die Sphäre der Götter, Geister und Dämonen“ [7].

Der oben er­wähnte Reiki-Lehrer erklärt seinen Teil­nehmern bei der Behandlung ganz offen: „Ich nehme mich jetzt ganz zurück und bitte die schöpferische Kraft durch  mich hindurch in den Körper des Patienten zu strömen“. Hier erkennen wir den Abfall, die Versuchung von unten!

Es kommt hinzu, dass Therapeuten ihre okkulten Praktiken oft ohne Wissen des Patienten praktizieren. Ich weiß von ei­ner Kollegin, die Anhängerin des tibeta­nischen Buddhismus ist, dass sie wäh­rend der Fußreflexzonentherapie „ohne Wissen des Patienten den ‚Medizin­buddha‘ visualisiert und ihn bittet durch sie hindurch im Patienten zu wirken...!“

Alle diese Techniken zielen auf  ei­nen veränderten Bewusstseins­zustand beim Patienten.  Es muss uns klar sein, dass diese Praktiken, die heute mit dem Etikett „Krankengym­nastik, Physiotherapie“ etc. durchge­führt werden, zum ureigentlichen Auf­gabenbereich von Schamanen und heidnischen Medizinmännern, also Menschen, die Kontakte zur Geisterwelt pflegen, gehören -  somit kurz gesagt zum Arbeitsfeld derer, die die Bibel als „Zauberer“ bezeichnet. Gott verbietet seinem Volk eindeutig den Kontakt mit Zauberern ! [8] , [9] , [10] , [11]

Im Gebot sagt uns Gott , dass wir keine anderen Götter neben ihm haben sollen. Paulus stell fest, dass die Heiden den Dämonen opfern[12] und er warnt uns eindeutig vor der Gemein­schaft mit ihnen[13]. Vom König Asa wird uns berichtet[14], wie er in seiner Krank­heit Hilfe nicht bei Gott, sondern bei Priesterärzten sucht. Diese Priester­ärzte gehörten zum Kultpersonal der heidnischen Tempel auf den Höhen außerhalb Jerusalems. Asa wünschte sich also durch die Macht der fremden Götter geheilt zu werden. Er vertraute nicht auf Gott, der doch versprochen hatte:  „Ich bin der Herr, dein Arzt“[15]. Auch für Christen gibt es die Ver­suchung, ihr Heil in alternativen Kör­pertherapien zu suchen. Sie versün­digen sich hier an Gott und laufen Ge­fahr, die Gemeinschaft mit Ihm zu ver­lieren ![16], [17]

Noch etwas fällt auf: die Berührun­gen, Streichungen, die Körperthera­peuten am Patienten durchführen, um z.B. eine angebliche Harmonie zwi­schen Mikro- und Makrokosmos herzu­stellen, einen Energieausgleich, der Gesundheit be­wirkt, sind in Anlage und Wirkung ver­gleichbar mit den Strei­chungen, den „passes“, die Franz Mesmer (1734-1815) bei seinen Pati­enten im Rahmen seiner „magnetischen Heilbehandlung“ durchführte. Charcot entwickelte daraus dann seine Hypno­sebehandlung (1879). Praktizierende Hypnotiseure erklären, dass es ihnen möglich sei, dem Pati­enten Befehle zu geben, die er dann im Alltag ausführt, und zwar auch dann, wenn sie seinem Willen widersprechen[18]. Dass schizo­phrene Persönlichkeits­spaltungen unter Hypnose möglich sind wird immer wie­der in der Literatur an­geführt.[19], [20]  Gottes Wille und Sein Heilsplan mit uns Menschen sind keine gespaltene Persönlichkeiten, sondern Menschen, die Ihm ungeteilt und von ganzem Herzen dienen und Ihn lieben.  Ich erinnere an Dr. med. William Kroger und den Psychologen William Fetzler, die beide[21] aufgrund langjähriger For­schungsarbeit vor einer Verwirrung warnen, die entsteht, wenn man Hyp­nose, Zen, Yoga und andere fernöst­liche Heilmethoden zu sehr voneinander trennt. Fazit: auch wenn die verschie­denen Methoden äußerlich unterschied­liche Rituale pflegen, haben sie doch alle den gleichen okkulten Hintergrund.

Ich habe Buße getan, meine Sünden vor dem Herrn bekannt und mich rigoros von allen alternativen Körpertherapien losgesagt. So erfahre ich Gottes Verge­bung und Frieden !

[1]    1. Thess. 5,21

[2]    Prediger 1,9

[3]    Gerda Alexander: „Eutonie“, Kössel Verlag, 1992

[4]    Hanne Marquard: „Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß“ , Hippokrates Verlag , 1992

[5]    1. Tim. 5,22

[6]    Manuela Brinkmann: „Rolfing und NLP“ . Jungfermann Verlag , 1991

[7]    Wolfgang Büscher: „Unterwegs in magische Welten“, Geo , 9/1999

[8]    5. Mose 18

[9]    Psalm 58,6

[10]   Micha 5,11

[11]   Off. 21, 8  und  22,15

[12]   1. Kor. 10,20

[13]   2. Kor. 6,14

[14]   2. Chron. 16 , 12

[15]   2. Mose 15 , 26

[16]   Jer. 2,13

[17]   Jes. 59, 12

[18]   Kurt Tepperwein: „Die hohe Schule der Hypnose“ , Ariston , 1999

[19]   Ulla Fröhling: „Vater unser in der Hölle“ , Kallmeyersche , 1996

[20]   John Upledger: „Auf den inneren Arzt hören“ , Heyne , 2000

[21]   Dave Hunt: „Die okkulte Invasion“ , CLV , 1999


Yoga - nur harmlose Gymnastik?

Wie kommt es eigentlich, dass so viele Menschen für diese fernöstliche Entspannungs­technik offen sind?

 

Das Interesse an Yoga-Kursen hat in den letzten Jahren in unserem Lande erheblich zugenommen. Kurkliniken und andere Rehabilitationseinrichtungen, Volkshochschulen, Kirchen und Krankenkassen bieten regelmäßig Yoga-Kurse an.

Im Programmheft einer großen Krankenkasse sind unter Entspannungs-Kursen aufgeführt:

  • Autogenes Training
  • Yoga
  • Tai Chi – Schattenboxen.

Es heißt dort: „Hektik im Beruf und Familie, Leistungsdruck und Prüfungsstress führen zu Nervosität, Gereiztheit, Unruhe und Schlaflosigkeit. Sie können jedoch etwas dafür tun, Abstand zu gewinnen und Stress zu vermeiden.“ In dem Prospekt heißt es dann weiter: „Yoga bedeutet im weiteren Sinne bewusst leben.“

„Im Yoga wurde über Jahrtausende ein System von Körperübungen (bzw. Haltungen = Asanas) entwickelt, das die Konstitution tief greifend beeinflusst. Folglich wächst bei regelmäßigem Üben von Yoga die gesundheitliche Stabilität; auch gestörte Organfunktionen harmonisieren sich allmählich. Darüber hinaus bewirken Yoga-Übungen unmittelbar körperliche Entspannung und seelische Ausgeglichenheit und führen zu innerer Ruhe“. Soweit dieser Prospekt.

Wie kommt es eigentlich, dass so viele Menschen für diese fernöstliche Entspannungs­technik offen sind? Warum suchen Menschen Heilung bei der Alternativ-Medizin, denn dazu gehört ja Yoga und andere meditative Praktiken wie autogenes Training und Transzendentale Meditation?
Wir wollen auch der Frage nachgehen, was die Ursache für den Alltagsstress vieler Menschen ist und ob es eine ursächliche Behandlung dafür gibt.

Als Arzt, der täglich eine Anzahl von Patienten mit körperlichen und seelischen Krankheiten begegnet und ihnen helfen möchte, darf ich auch der Frage nach­gehen, ob Yoga oder andere so genannte Entspannungstechniken für die Patienten eine Hilfe sein können oder eine Gefahr bedeuten. Äußerst dankbar bin ich, dass mir bei der Betreuung der Patienten der enorme naturwissenschaftliche Fortschritt zur Verfügung steht, den wir ja alle in den letzten Jahrzehnten erleben durften. So hat die Entwicklung der Antibiotika zu einem deutlichen Rückgang der gefähr­lichen Infektionskrankheiten geführt. Auch neuere sehr wirksame Medikamente bei Herz- und Kreislauferkrankungen haben die Lebenserwartung erheblich ver­bessert, wobei ein gläubiger Christ sich immer bewusst ist, dass seine Zeit in Gottes Händen steht. (Psalm 31,16)

Moderne diagnostische Verfahren wie Sonographie, Röntgen, Computertomographie usw. sind bei der Früherkennung von Krankheiten, insbesondere beim Krebs, eine große Hilfe.
In der Chirurgie denken wir auch an die Möglichkeit, verschiedene Organe wie Niere, Leber, Herz usw. zu transplantieren. Auch an verschiedenen Hirnabschnitten sind heute Operationen möglich. Insgesamt kann man sagen, dass die medizinische Hilfe bei körperlichen Krank­heiten in unserem Lande noch nie so gut war wie in der heutigen Zeit. Dennoch erleben wir in dieser Zeit eine starke Hinwendung zu den verschiedenen Methoden der Alternativ-Medizin wie Homöopathie, Akupunktur, Irisdiagnostik, Fußreflexzonenmassage, Anthroposophische Medizin, Bachblütentherapie, Makrobiotik, Autogenes Training, Yoga usw. Woran liegt das?

Ich denke, hierbei spielen Nachteile oder Enttäuschungen an der naturwissen­schaftlichen Medizin eine Rolle. Dazu möchte ich einige Punkte aufführen:

  • Auf den Begleitzetteln der Medikamente sind alle Nebenwirkungen aufgeführt. Viele Patienten sind dadurch sehr verängstigt. Die Alternativ-Medizin bietet dagegen Medikamente an, die angeblich "keine Nebenwirkungen" haben und auch natürliche Medikamente sein sollen.
  • Die moderne Medizin hat zu einer starken Spezialisierung geführt. Es wird oft nur das Organ z. B. Herz, Leber, Niere usw. gesehen und nicht mehr der ganze Mensch mit Körper und Seele. Der Patient kommt sich dann leicht als Objekt vor und fühlt sich lieblos be­handelt. Die Alternativ-Medizin dagegen spricht vom ganzen Menschen und verspricht eine Harmonie von Körper und Seele.

Yoga ist verwandt mit dem lateinischen Wort jugum (Joch). Die religiöse Wurzel des Yoga ist der Hinduismus in Indien. Der Hinduismus kennt keinen bestimmten Gründer, sonders eine lange historische Entwicklung, die in 3 Phasen eingeteilt werden kann:

  • Vedismus (ca. 1.700 - l.000 vor Chr.)
  • Brahmanismus (ca. l.000 - 400 vor Chr.) mit seinem Kastensystem und seiner Lehre der Reinkarnation
  • der Hinduismus.

Der Hinduismus ist eine Mischreligion und vereinigt in sich Brahmanismus (Brahma = unpersönliche Weltseele, universaler Geist, Urgrund allen Seins), verschiedene andere Philosophien, Mythologien, Elemente aus dem Buddhismus, Christentum und Islam und viel Okkultismus. Mahatma (große Seele) Gandhi meinte: „Im Hinduismus ist Raum für die Ver­ehrung aller Propheten der Welt.“ Alle seien Erscheinungen in menschlicher Gestalt (Avatara) des einen "Urgottes", der einen Weltseele Brahman: Konfuzius, Laotse, Buddha, Jesus, Mohammed usw.

Der Hinduismus stelle damit die vollkommenste Religion der Erde dar, weil er die universalste ist. Das Christentum sei somit lediglich eine "Teil-Religion" eine "Teil-Wahrheit" - Jesus Christus nur einer der Propheten. Der Hinduismus ist nur scheinbar eine Religion der Toleranz. In Wirklichkeit ist er eine Religion der Intoleranz gegen jenes Christentum, das Jesu Absolutheitsanspruch ernst nimmt: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich (Johannes 14, 6).

Die Götter des Hinduismus

Das Brahman sei ein unpersönliches, höchstes Wesen bzw. eine unpersönliche Weltseele, der universale Geist. Es nimmt die Gestalt von 3 Göttern an:

  • das Brahman, der Urheber
  • Vishnu, der Erhalter der Welt. Er greift ein um zu retten, wenn die Welt unterzugehen droht, und zwar durch seine Verkörperungen wie Krishna und Rama.
  • Shiva, der Zerstörer, um einen Neuanfang zu schaffen. Er ist der Gott des Tanzes, der Ekstase und der Heilkräuter.
    Neben diesen 3 Hauptgöttern kennt der Hinduismus ca. 33 Millionen Götter.

Das hinduistische Welt- und Menschenbild

Da der Hinduismus die geistige Wurzel des Yoga ist, soll diese Religion im Lichte des Wortes Gottes betrachtet werden.

  • Der Hinduismus kennt einen religiösen Monismus, d. h. alles und alle seien auf ein Grundprinzip, auf eine unpersönliche göttliche Weltseele (das Brahman) zurückzuführen. Die Bibel jedoch offenbart: "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde (l. Mose l, l). Der Schöpfer ist göttliche Person.
  • Der Hinduismus kennt viele Götter (Polytheismus). Die Bibel jedoch offenbart: Es gibt nur einen Gott, Gott-Vater, Sohn und Heiliger Geist (Monotheismus) 5. Mose 4, 35, 39; l. Korinther 8, 6. Hinter Göttern bzw. Götzen stehen immer Dämonen.
  • Der Hinduismus meint, dass das Universum (Makrokosmos) die Natur und der Mensch (Mikrokosmos) eine Ausstrahlung der göttlichen Weltseele und somit ein Teil von ihr, ja selber göttlich seien (Pantheismus). Das Brahman sei alles in allem. Die Bibel offenbart, dass die Schöpfung (Universum, Natur) das Werk von Gottes Hand, jedoch nicht selber göttlich ist. Gott steht außerhalb seiner Schöpfung, wenn ER auch ihr Erhalter ist. Aber Gott und Seine Schöpfung sind nicht eins. Gleicherweise ist der Mensch nicht göttlich, sondern Geschöpf Gottes. Der Hinduismus meint, dass der Mensch ein eigenes göttliches Potential in seinem Inneren habe. Deshalb auch bei der Transzen­dentalen Meditation: Zurück zur göttlichen Quelle in dir selbst.
    Die Bibel jedoch sagt: "Alle meine Quellen sind in dir" (Psalm 87, 7 b), d. h. außerhalb von uns, von mir selbst, in Gott bzw. in Jesus Christus. Gott hat den Menschen in Abhängigkeit von IHM geschaffen.
  • Der Hinduismus behauptet, dass der Mensch als Teil der göttlichen Weltseele in seinem Kern gut sei.
    Die Bibel jedoch offenbart, dass der von Gott geschaffene Mensch zum Sünder geworden und völlig verdorben ist (Römer 3,23. u. 7.18) Der Mensch ist nicht ein Teil von Gott, sondern getrennt von Gott durch die Sünde (Epheser 4, 17 - 19).
  • Der Hinduismus meint, der Mensch sei unwissend und erkenne den göttlichen Kern in sich nicht und ebenso wenig seine Bestimmung sich mit dem Brahman zu vereinigen. Deshalb befinde er sich in einem ewigen Kreislauf der Reinkarnation (Wiederverkörperung)der Seele. Die Bibel jedoch offenbart, dass die Strafe Gottes über die sündige Menschheit der Tod ist - der physische und geistliche Tod und sogar der ewige Tod. So heißt es: Es ist den Menschen einmal gesetzt zu sterben und dann kommt das Gericht. (Hebräer 9, 27)
  • Der Hinduismus denkt, die Erlösung aus diesem ewigen Kreislauf der Reinkarnation ist Yoga. Er kennt 3 grundlegende, gleichberechtigte Wege der Selbster­lösung:
    • Jnane-Yoga - der Weg der inneren Erkenntnis, der über Yoga Meditation bzw. tiefe Versenkung in den Gegenstand der Meditation, Askese und Studium der "heiligen Schriften" geht.
    • Karma-Yoga - der Weg der Werke über Pflichterfüllung in Familie und Gesellschaft und über Riten und Zeremonien.
    • Bhakti-Yoga - der Weg der Frömmigkeit, Hingabe, Liebe über Verehrung eines selbsterwählten Gottes, über Askese, Rituale, Opfer, ständige Wiederholung einer Formel oder des Namens eines Hindu-Gottes (Mantra).

Alle Formen des Yoga haben das gleiche Ziel: Die völlige Herrschaft über das "ich" auf körperlichem, seelischem und geistigem Gebiet zu erlangen. In den verschiedenen Stufen der Versenkung nimmt man teil an der Einheit der Natur. Aus dem Gefühl der Einheit und der Ganzheit soll dann die eigene Ge­sundheit erwachsen: Bei den verschiedenen Stufen des Yoga wird schließlich die Erhebung des "ich" zum höchsten Weg - in Indien zum Brahman-, erreicht. Yoga ist somit eine Religion der Selbsterlösung. In der westlichen Welt erscheint Yoga harmlos als eine Folge von gymnastischen Übungen.
Yoga hat jedoch nichts mit einer neutralen Entspannungstechnik, mit Gymnastik oder Sport zu tun. Yoga ist die untrennbare religiöse Frucht der religiösen Wurzel des Hinduismus - auch der körperliche Yoga!

Bei Yoga geht es um unbewegliche Haltungen - bei Gymnastik um Bewegungen - es geht um Passivität des Körpers, der Gedanken und des Willens. Diese Passivität ist eine gefährliche offene Tür für eine Verführung und den Einfluss der Finsternis. Bei Yoga ist das langsame Tempo bis zur vollkommenen Ruhe wichtig (innere Stille, Leere, Passivität) um kosmische Energie aufzunehmen. Bei der Gymnastik geht es um ein schnelles, lebendiges Tempo, wobei natürliche Energie verbraucht wird.
Das Yoga-Atmen bedeutet nicht ein normales, unbewusstes physiologisches Atmen (Sauerstoff aufnehmen), sondern ein unnormales, bewusstes, geistiges Atmen kombiniert mit körperlicher Unbeweglichkeit. Beim Yoga-Atmen soll kosmische Energie in die Wirbelsäule bzw. in die so genannten Energiezentren strömen, beim normalen Atmen strömt Luft in die Lungen.
Wichtig beim Yoga-Atmen ist, eine immer längere Pause zu erreichen, um die "kosmische Energie" zu zwingen, sich über die "Energiezentren" zu verteilen.

Es gibt viele Formen des indischen und tibetanischen Yoga. Einige Kernsätze aus dem Werk Mishras erschließen uns die geistige Atmosphäre des Yoga:

  • das höhere Ich des Menschen ist transzendent und immanent, es ist ohne Anfang und ohne Ende, hat keine Geburt noch den Tod
  • Yoga bedeutet die Synthese des physischen und metaphysischen Universums
  • Himmel und Hölle seien nur Produkte des menschlichen Geistes
  • auch hinter der Magie, Mystik und hinter dem Okkultismus ist das Yoga-System gegenwärtig.

Schon diese 4 Sätze zeigen, dass Yoga und Bibel nicht im Entferntesten zusammen­zubringen sind. Die fernöstlichen Systeme und der christliche Glaube sind unver­einbare Gegensätze.
Im Folgenden möchte ich noch etwas zu den 4 Stufen des Yoga sagen, wobei in der westlichen Welt im Wesentlichen die 1. Stufe praktiziert wird.

  1. Stufe - sie hat das Ziel, dem Yoga-Schüler die Herrschaft über sein Bewusstsein und seinen Körper zu vermitteln. Der Verwirklichung dieses Ziels dienen geistige und körperliche Übungen. Zu den geistigen Übungen gehören Meditation, autogenes Training, Konzentration, Litanei mit der dauernden Wiederholung eines Geheimwortes (Mantra). Die körperliche Übung umfasst die so genannte Atemgymnastik, ver­schiedene Körperstellungen wie Lotussitz, Kobrastellung, Kopfstand usw.
    Die 1. Stufe hat also psychosomatischen Charakter, die Herstellung der Einheit von Körper und Geist.
    Diese von den Yogi viel gerühmte Entspannungstechnik und Entleerungs­übungen führen nur dazu, dass ein anderer Geist - andere Geister einströmen und der Yoga Schüler merkt es nicht. Hierzu ein Beispiel:
    Eine gläubige Lehrerin berichtete, dass ein Tierarzt und seine Tochter anlässlich einer Evangelisation ihr Leben Christus über­geben wollten. Sie waren aber blockiert. Erst, als sie sich von ihren Yoga-Übungen losgesagt und Buße darüber getan hatten, gelang ihnen der Durchbruch zu Christus.
  2. Stufe - Diese Stufe des Yoga umfasst die Beherrschung des Unbewussten. Der Meister der 2. Stufe kontrolliert und lenkt  z. B. das einge­weihte Nervensystem oder auch den Pulsschlag. Yoga befreit nicht, sondern knechtet. Yoga löst nicht, sondern bindet. Yoga erleuchtet nicht, sondern vernebelt. Yoga bereitet nicht den Boden für Christus, sondern macht die Menschen für die Erlösung durch Christus immun. Yoga öffnet nicht die Pforte für den Heiligen Geist, sondern die Türen für die spiritistischen Geister. Dies wird noch deutlicher, wenn wir die Stufen 3 und 4 kurz be­schreiben.
  3. Stufe - Diese 3. Stufe des Yoga betreibt die Beherrschung der Naturkräfte. Im Westen kommt dies äußerst selten vor. Im Osten dagegen sehr häufig. Es ist eine Spezialität der tibetanischen Yogi, Magie und Yoga zu kombinieren.
    Nach einer 3 jährigen Lehrzeit bei einem Lama, dem Meister dieser Kunst, muss der Lehrling in der Lage sein, in der Natur Wärmeenergien auszulösen und etwa durch Gedankenkonzentration Eis zu schmelzen.
  4. Stufe - Auf der 4. Stufe erringt der Yogi die Meisterschaft der schwarzen Künste. Dafür sind vor allem die tibetanischen Lamas bekannt. Hierbei handelt es sich um eine so genannte Technik der Gottesver­wirklichung. Die Gottesebenbildlichkeit wird durch Einsicht in höher entwickelndes Bewusstsein erreicht. Yoga-Nanda unterscheidet ein transzendentales Bewusstsein - ein astrales und kausales Bewusstsein - ein kosmisches Bewusstsein und zuletzt das Christus-Bewußtsein. Bei der Differenzierung der Bewusstseinsformen wird das Grund­konzept des Yoga deutlich. Der Mensch klettert die Leiter hoch bis er Gott erreicht hat. Eine eindeutige Selbsterlösung. Der Verführungsplan der Schlange im Paradies - sein wie Gott - ist damit erfüllt.

Zusammenfassung

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Yoga bei uns verhüllt im Gewand von Entspannungstechniken oder Gymnastik angeboten wird. Es behauptet eine Lösung für Spannungen, Unruhe, Unfrieden, Schlaflosigkeit, Süchte usw. zu sein. Es ist aber keine Hilfe, da es nur eine Symptombehandlung darstellt und nicht nach der Ursache fragt. Der Mensch wird in eine schwere okkulte Bindung und Knechtschaft geführt. Tiefe Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit sind die Folgen - eine Harmonie mit dem Kosmos ist etwas sehr Unpersönliches, Hoffnungsloses, ja der Mensch fühlt sich verloren. Depression und vermehrte Ich - Sucht können die Folge dieser geistigen Knechtschaft sein. Jeder Mensch hat viel mehr die tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit; ihn bewegt die Frage nach Sinn und Ziel des Lebens.

Wenn diese Frage nicht geklärt ist, entsteht Unruhe, Hektik, Nervosität. Deshalb kann uns hier niemals eine Religion der Selbsterlösung helfen, sondern nur Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde. Er hat uns das Leben geschenkt, einmalig, einzigartig, nach Körper, Seele und Geist.

Im Sündenfall hat sich der Mensch von Gott abgewandt, die Gemeinschaft verlassen. Sünde heißt ja Getrenntsein von Gott. In großer Liebe ist unser Schöpfer aber den Menschen nachgegangen. Schon im Garten Eden rief er: Adam, wo bist du? Jesus Christus, Gottes Sohn, kam als Retter in diese Welt, um verlorene Menschen zu suchen und zu retten. ER starb für meine und Ihre Schuld am Kreuz von Golgatha. ER ist wahrhaftig auferstanden und sagt: "Ich lebe und ihr sollt auch leben" Menschen, die wirklich Sehnsucht nach Frieden und Geborgenheit haben lädt er heute ein:

"Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid.
Ich will euch erquicken.
Nehmt mein Joch auf euch und lernet von mir,
denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.
So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen".

Matthäus 11,28-30

Kein kosmischer Mensch, keine Verlorenheit in dem riesigen Kosmos, sondern ein persönlicher Gott ruft uns zu:

"Weil du so wertgeachtet bist vor meinen Augen
habe ich dich wunderbar gemacht
und ich habe dich lieb".

Jesaja 43,4

Jesus Christus möchte nicht nur unsere Schuld vergeben, alle Not, Lasten hinweg­räumen, sondern ewiges Leben schenken in der Gemeinschaft mit IHM. Es kommt auf unsere persönliche Entscheidung an. Nehmen wir die Einladung an, tun wir Buße und nehmen Jesus als unseren Retter auf, dann sind wir auf dem schmalen Weg, der durch die enge Pforte zum ewigen Leben führt. Lehnen wir diese Einladung ab, so sind wir auf dem breiten Weg, der in die ewige Verdammnis führt, wie Jesus sagt.


Urin-Therapie

In den letzten Jahren beobachtet man bei vielen Patienten eine zunehmende Hinwendung zu Naturheilverfahren und zur Alternativmedizin. Was sind die Motive hierfür? Auf der einen Seite hat der Patient den Wunsch nach einer engen Beziehung zum Arzt verbunden mit Zuwendung und großer Gesprächsbereitschaft. Auf der anderen Seite besteht eine persönliche Skepsis gegenüber der Technisierung und Spezialisierung in der Medizin und damit verbunden eine größere Angst vor Nebenwirkungen der Arzneimittel.

 

Auf meinen Reisen durch die Länder der ehemaligen Sowjetunion wurde mir häufig die Frage gestellt: "Was halten Sie von der Urintherapie?" Als Wissenschaftler war ich zunächst erstaunt und fragte nach: "Was meinen Sie damit?" Ich bekam zur Antwort: "Das Trinken des eigenen Urins soll gegen viele Krankheiten helfen!" Was sagt nun die Wissenschaft dazu?
Zunächst hielt ich diese Methode für ausgesprochen dumm. Beim Urin handelt es sich ja um Ausscheidungsprodukte des Körpers, die der Körper sozusagen loswerden will. In letzter Zeit hörte ich aber auch in Deutschland mehrfach von der Urintherapie. Dies gab mir Anlass, mich näher mit der Urintherapie zu befassen.

Der Harn hat in der Medizin über viele Jahrhunderte eine bedeutende Rolle gespielt. Schon vor 4.000 Jahren haben die indischen Yogis täglich Urin getrunken und be­haupteten, dass dies zu einer Lebensverlängerung führe. In manchen asiatischen Ländern wird bis heute Eigen-, Fremd- und tierischer Urin zur Behandlung verschiedener Krankheiten verabreicht. In Europa, von der Antike bis ins Mittelalter, stützten Ärzte ihre Diagnose auf die Harnschau (Uroskopie). Der griechische Arzt Hippokrates empfahl um 400 v. Chr. Urintrinken als Mittel gegen Geschwüre, Augenleiden, Schlangenbisse und Tollwut.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde der eigene und auch fremder Urin als Trank oder auch in Verbindung mit anderen Stoffen als Mittel zum Einreiben, für Umschläge und Injektionen gegen nahezu alle Krankheiten gegeben, besonders bei Erkrankung der Harn­wege und der Haut, bei Augen- und Ohrenleiden, Gicht, Atembeschwerden und Wassersucht. Im 17. Jahrhundert glaubten manche Ärzte, dass mit dem Trinken des eigenen Urins Geschlechtskrankheiten geheilt werden konnten. Dem eigenen Harn wurde dabei eine Heil­kraft zugesprochen.

Um 1900 und später setzten die Naturheiler Eigenharninjektionen als Reiztherapie ein. Seit einigen Jahren, mit dem Aufblühen der Esoterik, ist die Eigenharntherapie durch Trinken und Injektionen wieder sehr populär geworden.

Welche Erklärung sieht man für die Wirkung?

Der Urin soll zusammen mit den vom Körper gegen die Krankheitskeime erzeugten Antigenen den Körper zur verstärkten Abwehrreaktion reizen. Diese Wirkung wird mit einer passiven Impfung oder Immunisierung verglichen. Die Durchführung der Behandlung kann auf 3 verschiedene Arten erfolgen.

  1. Die Injektionsbehandlung
    0,5 ml Eigenurin, steril filtriert wird in den Muskel gespritzt. Im Abstand von 2-3 Tagen wird jeweils um 0,1 Milliliter gesteigert, also die 2. Injektion 0,6 ml, die 3. 0,7 ml usw. bis maximal 5 Milliliter. Durch die Injektion soll eine Umstimmung des Körpers angeregt werden.
    Angeblich sollen die Infektanfälligkeit verringert, chronische Harnwegsinfekte verbessert, schwangerschaftsbedingter Hochdruck gemildert sowie Allergien und Migräne kuriert und Beschwerden der Wechseljahre erleichtert werden.
  2. Urintrinken (Uropathie)
    Über einige Wochen wird täglich 1 Becher frisch gewonnener Morgenurin getrunken oder die gesamte Tagesmenge am Abend eingenommen. Hierbei soll es zu einer "Umstimmung", Entgiftung und zur Anregung des Stoffwechsels kommen. Der Urin soll dabei gegen alles und jedes helfen.
  3. Äußerliche Anwendung
    Mit Eigenharn werden Umschläge, Spülungen und Einläufe gemacht. Anwendungsgebiet sind hierbei Hautkrankheiten und Wunden, aber auch Darm­reinigung und andere Erkrankungen.
  4. Wie erklärt man nun die Wirkung des Urins?
    Die Injektionsbehandlung soll eine unspezifische Reiztherapie am Körper bewirken.
    Erwachsene scheiden mit dem Urin etwa 30 g Harnstoff aus. Harnstoff hat eine osmotische Wirkung, d. h. er fördert den Flüssigkeitsaus­tausch zwischen den Zellen. Bei äußerlicher Anwendung könnten Pilze, Bakterien und Sporen zugrunde gehen. Bei innerlicher Anwendung wirkt Harnstoff harntreibend.
    Der Urin enthält Spuren von Melatonin, einem Hormon der Zirbeldrüse. Dieses Hormon fördert die Schlafbereitschaft des Körpers. Urin über mehrere Wochen täglich eingenommen soll einen beruhigen Effekt haben.
    Das Trinken von Eigenharn kann u.U. einem psychologischen Effekt haben: z.B. bei Furcht vor einer Schädigung durch einen bestimmten Stoff. So kann jemand, der sich vor dem Urin ekelt, überzeugt werden, sich rasch besser zu fühlen.

Bei der Beurteilung einer Therapie für Krankheiten gilt es zunächst wissen­schaftlich zu prüfen: Wirkt diese Methode überhaupt? Auf welche Weise ist die reproduzierbar? Was sind die Nebenwirkungen und Risiken?
Wenn keine nachprüfbare Wirkung und Erklärung vorliegt, welche übernatürliche Wirkung steckt dahinter? Welches ist die geistige Wurzel dieser Methode und welches Welt- und Menschenbild steckt dahinter?
Gerade bei der Frage der Heilung können wir uns dunklen Mächten öffnen, wenn wir diese Frage vernachlässigen und nach dem Motto leben - Gesundheit um jeden Preis.

Bei der wissenschaftlichen Überprüfung des Urins lassen sich positive Wirkungen nicht nachweisen. Der Harn enthält: Endprodukte des Stoffwechsels, auch als harnpflichtige Substanzen bezeichnet wie Kreatinin, Harnsäure, Harnstoff, Elektrolyte in geringerer Konzentration als im Blut. Hierzu gehören Natrium, Kalium, Calcium, spurenhaft Albumin und einzelne Aminosäuren.
Experimentelle Untersuchungen haben keinen Nachweis einer Heilwirkung erbracht. Wenn es dennoch zur Abheilung von Krankheiten kommt, so sind hierfür die körpereigene Immunabwehr verantwortlich zu machen.

Welche Risiken der Urintherapie liegen vor?

Im Harn wachsen wenige Minuten nach der Ausscheidung Keime heran, so dass es bei der Einnahme und Einreibung, ohne vorhergehende Sterilisation zu Infektionen kommen kann.
Der Harn wird tatsächlich häufig unbehandelt angewendet, um mit den Keimen das Immunsystem "anzuregen". Dies ist jedoch keine Hilfe für den Patienten, sondern eine Schädigung durch Bakterien. Der Patient kann auch dadurch geschädigt werden, dass mit dem Harn auch Viren ausge­schieden werden z.B. Masernviren.

Bei Harninjektionen besteht die Gefahr, dass sich an der Einstichstelle ein Abszess, also eine eitrige Entzündung bildet. Als Unverträglichkeitsreaktionen können auch Hautausschlag, Schwindel, Kopf­schmerzen, Fieber und Herzklopfen auftreten.
Das Urintrinken kann auch auf psychischem Wege (Ekel vor dem Urin) zu Nebenwirkungen führen wie Durchfall, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und anderes mehr.
Im Harn können sich auch mit Nahrung- und Genussmittel aufgenommene und im Stoff­wechsel entstandene Gifte aus dem Körper befinden. Wird der Harn nun getrunken, so werden diese Giftstoffe im Magen-Darm-Trakt wieder freigesetzt und vom Körper auch wieder aufgenommen.

Die Zusammensetzung des Urins schwankt im Tagesablauf je nach Nahrungsauf­nahme beträchtlich, so dass eine einheitliche Wirkung nicht erwartet werden kann. So kann zusammenfassend gesagt werden, dass die Harntherapie aus wissenschaftlichen Gründen abgelehnt werden muss, da eine positive Wirkung nicht nachgewiesen ist und erhebliche Nebenwirkungen durch Infektionen und auch allergischen Reaktionen in vielen Fällen festgestellt wurde.

Wie steht es nun mit der geistlichen Beurteilung?

Christen sollen alles beurteilen und nach dem geistlichen Ursprung fragen, gemäß dem Bibelwort:

Prüft aber alles, und das Gute behaltet. Meidet das Böse in jeder Gestalt.

1. Thessalonicher 5, 21 und 22

Wie eingangs erwähnt, stammt die Urintherapie aus den asiatischen Religionen, aus dem Hinduismus und aus der chinesischen Philosophie. Eine gemeinsame Grundlage ist der falsche Glaube an ein "vibrierendes Universum", d. h. eine unsichtbare verborgene Kraft oder Energie, die universell und übernatürlich ist und hinter der sichtbaren, d. h. sowohl hinter dem Universum und der Natur als auch hinter dem Menschen und seiner Krankheit als letzte Wirklichkeit stehen soll. Man meint: Durch diese kosmische Kraft bestehe eine innere energetische Verbunden­heit und Verwandtschaft zwischen der Schöpfung, also dem Universum und der Natur und den Menschen. Der Mensch sei ein Teil des kosmisch Ganzen, also ein so genannter kosmischer Mensch. Gesundheit bedeutet damit, dass der Mensch durch diese kosmische Energie mit dem Universum in Harmonie gebracht wurde. Krankheit bedeutet eine Störung des kosmischen Energieflusses. Der Urin als besonderer Saft soll den kranken Menschen wieder in Harmonie mit dem Kosmos bringen und den Energiefluss normalisieren. Dadurch sollen auf spiritistische Weise Krankheiten geheilt werden. Dies steht aber im völligen Gegensatz zu dem christlichen Menschen- und Weltbild.

Als Christen aber glauben wir an Gott als den Schöpfer Himmels und der Erden, der alle Welt geschaffen hat und auch unser Schicksal in seinen Händen hält und an Jesus Christus, Gottes Sohn, durch den wir von der Knechtschaft der Sünde erlöst sind und ewiges Leben haben, wenn wir Buße tun und IHN als unseren Heiland aufnehmen. Krankheiten sind durch die Sünde in die Welt gekommen und bis zur Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus werden Menschen an Krankheiten leiden und jeder wird infolge einer Krankheit sterben müssen.

Die Urintherapie ist also aus wissenschaftlichen Gründen - keine heilende Wirkung und schädliche Nebenwirkungen - sowie aus geistlichen Gründen abzulehnen.

Das Ziel unseres Herrn Jesus Christus mit uns ist nicht die Abschaffung der Krank­heit, sondern das ewige Leben.
Diese "Heilung für die Ewigkeit" darf jeder erfahren, der Buße tut und Jesus Christus aufnimmt in sein Leben und sich bekehrt.
Für die Heilung körperlicher Krankheiten gilt die naturwissenschaftliche Medizin, weil sie sich nach den Erkenntnissen der Naturwissenschaft richtet. Gott hat unseren Körper und die Welt nach seiner göttlichen Weisheit geschaffen.

In Jesus Christus haben wir eine lebendige Hoffnung, dass unser sterblicher Leib bei der ersten Auferstehung in einen unsterblichen Leib umgewandelt wird und wir dann bei Christus sind alle Zeit. Wir wollen uns mit diesen Worten untereinander trösten (1. Thessalonicher 4, 18):

Er aber, der Gott des Friedens heilige euch durch und durch
und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt,
untadelig für die Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.

(2. Thessalonicher 5, 23)


Tapen

Der Begriff Tapen wird für unterschiedliche Anwendungen gebraucht.

 

1. Tapeverbände

Beim  Tapeverband handelt sich um einen von Medizinern verwendeten Verband bei Verletzungen überwiegend in der Sportmedizin.

medizinischer Tapeverband am Finger

Ein Tapeverband (englisch tape ‚Band‘) aus Pflasterklebeband, oft auch kurz als Tape oder Taping bezeichnet, wird in Sportmedizin, Unfall-chirurgie und Orthopädie, sowohl zur Behandlung, als auch zur Prävention eingesetzt. Er stellt dabei die behandelten Gelenke oder Muskeln nicht vollständig ruhig, sondern verhindert nur unerwünschte oder übermäßige Bewegungen (funktioneller Verband).

Die Wirkung beruht darauf, dass die auf der Haut haftenden Pflasterstreifen die auftretenden Kräfte auf die Haut übertragen und so beispielsweise den Kapsel-Band-Apparat eines Gelenkes stützen (Augmentation) und die Wahrnehmung von Körperbewegung verbessern (Propriozeption). Zudem können sie einer Anschwellung des Gewebes entgegenwirken (Kompression) oder verletzte Gelenke oder Knochen an unverletzten fixieren (Schienung).

Die Anwendungsmöglichkeiten von Tapeverbänden sind vielseitig, geeignete Verbände sind unter anderem für alle Gelenke an Armen und Beinen beschrieben.
Grundsätzlich sind die für Tapeverbände verwendeten Pflasterstreifen unelastisch und einseitig mit einer Klebemasse beschichtet. Dabei unterscheidet man abhängig von der Funktion Anker-, Zügel-, Fixations- und Schalungsstreifen.
Verbandsmaterial, das noch vor den Pflasterstreifen als erste Schicht auf die Haut aufgebracht wird, bezeichnet man als Unterziehtape. Unterziehtape und Pflasterklebestreifen werden ohne nennenswerten Anpressdruck faltenfrei angelegt. Voraussetzung dafür sind sowohl eine kompetente Diagnose als auch entsprechendes Fachwissen des Behandlers.

Häufige gut wissenschaftlich belegte Anwendungen sind Verletzungen des Sprunggelenkes (Fuß). Auch der Dachziegelverband beim Bruch einer oder mehrere Zehen zählen dazu. Dabei werden schmale Pflasterstreifen nach Polsterung dachziegelartig übereinander auf dem Zeh befestigt und dabei zur Stabilisierung an der gesunden Zehe fixiert. (man kann einen Zeh ja schlecht eingipsen). Die für Tapeverbände verwendeten Pflaster sind meist weiß oder beigefarben.

2. Kinesio-Taping-Verfahren

Beim Kinesio-Taping (auch Aku-,  Chiro-, Pino-, Medi- oder K-Taping genannt) handelt es sich um einen alternativmedizinischen Verband, dessen Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist und dessen Anwendung deshalb von den gesetzlichen Krankenkassen nicht bezahlt wird.

(Kinesio) Fersen-Taping
Vor rund 30 Jahren entwickelte der japanische Chiropraktiker Kenzo Kase ein spezielles elastisches Pflaster. Es dehnt sich und zieht sich wieder zusammen, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Die ca. 5 cm breiten Tapes werden in zahlreichen Farben hergestellt, wodurch sie nach speziellen Farbenlehren angewendet werden können.

So heißt es in einer Anwenderbeschreibung u.a.: Welche Farbe des Tapes verwendet wird, entscheidet, wie es wirken soll. Blau eignet sich vorrangig für Schmerzen sowie Schwellungen, da es eher beruhigt. Rot aktiviert mittels seiner anregenden Wirkungsweise die Muskulatur.

Kinesio- Tapes werden bei Beschwerden oder vorbeugend  bei Sportlern auch während der Wettkämpfe angewendet.
Die Wirkung beruht nach Aussage der Verfechter der Methode im Wesentlichen auf zwei Faktoren. Zum einen auf der direkten Stimulation der Hautrezeptoren und zum anderen auf einer wellenförmigen Gewebeanhebung unter dem Band. Dadurch würde unter dem Tape die Blut- und Lymphzirkulation erhöht.
Um den gewünschten Effekt zu erzielen, sei es wichtig, dass das Tape exakt passend zum Verlauf der zu unterstützenden Muskeln und Sehnen geklebt wird. Zur Behandlung konkreter Beschwerden ist jedoch stets ein medizinischer Fachmann nötig.

Wissenschaftliche Beurteilung

Die amerikanische Zeitschrift Sports Medicine hat eine Reihe von Studien zur Wirkung von Kinesio-Taping ausgewertet. Danach haben die Tapes kaum messbare und dauerhafte Wirkungen, die eher noch auf Placeboeffekten beruhen.
Die gesetzlichen Krankenkassen erstatten im Gegensatz zu den meisten Privatkassen diese Leistung nicht.

Geistliche Beurteilung

Das Kinesio-Taping wurde auf dem geistigen Hintergrund der alternativmedizinischen Lehre der Kinesiologie entwickelt. In der sogenannten angewandten Kinesiologie werden Begriffe und Lehren aus der Meridian- und der Elementenlehre verwendet. So wird beispielsweise der Begriff  Energie in Anlehnung Sinne von „Lebensenergie“ (CHI) benutzt. Auf diesem Hintergrund ist das Kinesio-Taping für Christen abzulehnen, da Wurzel und Frucht nicht zu trennen sind.
Das Konzept der Kinesiologie ist auch mit anerkannten naturwissenschaftlichen und medizinischen Erkenntnissen nicht vereinbar.

(Stand: 5.2014)

Quellen

de.wikipedia.org/wiki/Tapen
de.wikipedia.org/wiki/Kinesio-Tape
de.wikipedia.org/wiki/Kinesiologie
med-library.com


Qigong - eine alternative Heilmethode auf dem Prüfstand

Viele Menschen, die an Qi glauben, haben die Vorstellung, dass es im Körper nach verschiedenen Mustern zirkuliert. Sie sind der Auffassung, dass es ein Qi der inneren Organe gibt, das in den Leitbahnen (Meridianen) kreist und eine schützende Wirkung an der Körperoberfläche und dicht um den Körper herum hat.

Praktiken wie die aus China stammende Akupunktur, Akupressur, Tai Chi, Qi-Gong, Feng Shui, Tuina oder die japanischen Formen,wie Shiatsu, Reiki und eine unüberschaubare Anzahl von modernen Abkömmlingen dieser Therapien überschwemmen unsere Gesellschaft. So unterschiedlich sie im Einzelnen sein mögen, haben sie doch eines gemeinsam:

Sie bauen auf der Theorie einer manipulierbaren Kraft Qi auf. Was hat es mit diesem Qi auf sich, auf welchem weltanschaulichen Konzept baut diese Idee auf, und was hat das alles mit Religion zu tun? Fragen, die auch für Christen von Bedeutung sind.

Qigong, in geläufiger deutscher Schreibweise auch Chigong, ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform zur Kultivierung von Körper und Geist.

Auch Kampfkunst-Übungen werden darunter verstanden. Zur Praxis gehören Atemübungen, Körper- und Bewegungsübungen, Konzentrations- und Meditationsübungen.
Die Übungen sollen der Harmonisierung und Regulierung des Qi-Flusses im Körper dienen.
„Qi“ (ähnlich wie „tchi“ ausgesprochen, im Japanischen und Koreanischen „ki“) steht in der chinesischen Philosophie und Medizin sowohl für die bewegende als auch für die vitale Kraft des Körpers, aber auch der gesamten Welt.

In der chinesischen Sprache hat es die Bedeutung von Atem, Energie und Fluidum.
Der Begriff umfasst viele Ausprägungsformen und Wirkungsweisen. „Gong“ als chinesischer Begriff bedeutet einerseits „Arbeit“, aber auch „Fähigkeit“ oder „Können“. Somit kann man Qigong übersetzen als „stete Arbeit am Qi“ oder auch als „Fähigkeit, Können, mit Qi umzugehen, es zu nutzen“.

Viele Menschen, die an Qi glauben, haben die Vorstellung, dass es im Körper nach verschiedenen Mustern zirkuliert. Sie sind der Auffassung, dass es ein Qi der inneren Organe gibt, das in den Leitbahnen (Meridianen) kreist und eine schützende Wirkung an der Körperoberfläche und dicht um den Körper herum hat.

Das Konzept des Qi-Gong ergibt sich aus dem religiösen und philosophischen Zusammenhang des daoistischen Weltbildes. Durch diese Übungen soll man die Kraft Qi in sich aufnehmen und stärken, um so Gesundheit und Wohlbefinden zu erlangen.
Als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Qi Gong sowohl präventiv als auch intervenierend genutzt. Es ist eine der fünf Grundsäulen, auf denen die traditionelle chinesische Medizin aufbaut.

Wissenschaftliche Beurteilung

Das Konzept der Kraft Qi ist magisch-spirituellerArt. Es handelt sich dabei um eine religiöse Idee. Weder für die reale Existenz einer Kraft Qi, noch für die Energiemeridiane im Körper, noch für die sogenannten "Chakren" gibt es wissenschaftliche Belege.

Geistliche Beurteilung

Die Methode ist untrennbar mit dem fernöstlich- religiösen Welt -und Menschenbild der TCM (Traditionellen chinesischen Medizin) verbunden und war deshalb im kommunistischen China verboten.
Sollte es bei einer Anwendung zu einer Verbesserung des Gesundheitszustands kommen, sind diese entweder mit übernatürlichen Kräften, (wie sie die TCM für sich in Anspruch nimmt) oder durch psychische Reaktionen erklärbar.

So erklärt auch der Bildungsforscher und Erziehungswissenschaftler Prof. Reinhard Franzke:
„In Wahrheit ist Qi Gong eine okkult-magische Praktik. Qi Gong öffnet die Tür zu Jenseitswelten und Jenseitsmächten. Qi-Gong-Übende hantieren mit höchst dubiosen Kräften und Energien aus dunklen Quellen.“

Deshalb besteht die Gefahr einer okkulten Belastung bzw. einer okkulten Besessenheit.
Christen werden aber in der Bibel ausdrücklich davor gewarnt, sich mit geistigen Kräften neben Gott einzulassen oder kosmische Kräfte für sich in Anspruch zu nehmen (Kol 2,8) Diese gehen von den Mächten des Kosmos (Eph 6,12) und letztlich vom Fürsten des Kosmos (Joh.12,31) aus.

Der Fürst dieser Welt will den Menschen von Gott isolieren und selbst an seine Stelle treten.
Deshalb sollten Christen sich von allen Methoden der TCM, zu der auch das Qi Gong gehört distanzieren und falls schon praktiziert, darüber Buße tun.


Pilates - Ein Trendsport für Christen?

 

 

Pilates boomt.

Tausende machen es den Großkopferten nach und finden in Fitnessstudios und Volkshochschulkursen ihre persönliche Mitte. Als Quell neuen Lebensglücks gilt den Jüngern der Trendsportart das abdominale "Powerhouse" des Körpers mit seinen "core muscles" so lautete es in einem Artikel1 des „Spiegel“  schon vor einigen Jahren. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Worum handelt es sich bei diesem Trend? Zunächst einige Informationen aus dem Online-Lexikon Wikipedia2:

Definition

Pilates, auch Pilates-Methode genannt, ist ein systematisches Ganzkörpertraining zur Kräftigung der Muskulatur, primär von Beckenboden-, Bauch- und Rückenmuskulatur. Das Pilatestraining kann auf der Matte und an speziell entwickelten Geräten stattfinden. Erfunden hat es der 1883 in Mönchengladbach geborene Joseph Hubert Pilates. Er nannte seine Methode zunächst Contrology, da es bei Pilates darum geht, die Muskeln mit Hilfe des Geistes3  zu steuern.
Da „Pilates“ kein geschützter Begriff ist und eine einheitlich festgeschriebene Ausbildung fehlt, gibt es weltweit viele unterschiedlich arbeitende Pilatestrainer.

Geschichte

Joseph Hubert Pilates (1883–1967) arbeitete als junger Mann in Mönchengladbach als Brauerei-Gehilfe. Als Deutscher wurde er zu Beginn des Ersten Weltkrieges in Großbritannien interniert. In dieser Zeit entwickelte er das Konzept eines ganzheitlichen Körpertrainings, welches zu einer guten Konstitution und Haltung beitragen sollte, und zwar zunächst für mit ihm internierte Soldaten.
Er studierte östliche Trainingsmethoden wie Yoga und Zen-Meditation sowie Tierbewegungen und unterrichtete seine Mitgefangenen in der von ihm entwickelten Methode, indem er sie auf Matratzen trainieren ließ.
Pilates kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück und arbeitete dort mit wichtigen Vertretern der Bewegungslehre zusammen, wie etwa Rudolf von Laban, einem Tanzlehrer. Dieser erläutert in seinen Schriften Grundlagen seiner Lehre, nach denen der Tänzer durch den Einklang von Körper, Seele und Geist eine harmonische Verbindung mit dem Universum erfährt und künstlerisch auszudrücken vermag.
1926 wanderte Pilates  nach New York aus. Er eröffnete ein Trainingsstudio mit seiner Lebensgefährtin Clara auf Anregung von Rudolf von Laban im Gebäude des New York City Ballets, was die Nähe der Methode zum Tanz erklärt.
1967 starb Pilates im Alter von 84 Jahren, Für das Fortleben seiner Ideen sorgten Schüler, die eigene Studios eröffneten und die Methode weiterentwickelten.
In den 1990er Jahren wurde Pilates zum Wellness-Trend und von immer mehr Fitnessstudios und anderen Anbietern aufgegriffen.

Die Methode

Die Pilates-Methode ist ein ganzheitliches Körpertraining, in dem vor allem die tief liegenden, kleinen und meist schwächeren Muskelgruppen angesprochen werden, die für eine korrekte und gesunde Körperhaltung sorgen sollen. Das Training umfasst Kraftübungen, Stretching und bewusste Atmung.
Angestrebt werden die Stärkung der Muskulatur, die Verbesserung von Kondition und Bewegungskoordination, eine Verbesserung der Körperhaltung, die Anregung des Kreislaufs und eine erhöhte Körperwahrnehmung.

 

Grundlage aller Übungen ist das Trainieren des so genannten „Powerhouses“, womit die in der Körpermitte liegende Muskulatur rund um die Wirbelsäule gemeint ist, die so genannte Stützmuskulatur. Die Muskeln des Beckenbodens und die tiefe Rumpfmuskulatur werden gezielt gekräftigt.

Wichtige Prinzipien

Pilates-Prinzipien wurden erstmals in dem 1980 veröffentlichten, ersten Buch über Pilates The Pilates Method of Physical and Mental Conditioning erwähnt. Joseph Pilates selbst verwendete das Wort Prinzipien übrigens nicht. Die Prinzipien sind also etwas, was später aus der Methode extrahiert wurde. Die sechs Prinzipien wurden später in anderen Büchern über Pilates nahezu gleichlautend verwendet. Die sechs Prinzipien, die Friedman & Eisen beschreiben sind:

  • Konzentration – concentration
  • Zentrierung – centering
  • Kontrolle – control
  • Atmung – breathing
  • Präzision – precision
  • Fluss – flowing movement

Später wurden diese oft um weitere Prinzipien ergänzt. Hier eine Beschreibung der häufig genannten Prinzipien:

Kontrolle
Ein wesentlicher Grundsatz des Trainings ist die kontrollierte Ausführung aller Übungen und Bewegungen. Dadurch sollen auch die kleineren „Helfermuskeln“ gestärkt werden.

Konzentration
Mit Hilfe von Konzentration sollen Körper und Geist in Harmonie gebracht werden. Jede Bewegung soll mental kontrolliert werden, die Aufmerksamkeit soll ganz auf den Körper gerichtet sein.

Atmung
Bewusste Atmung spielt bei Pilates eine wichtige Rolle. Sie soll Verspannungen entgegenwirken und die Kontrolle über den Körper erhöhen. Deshalb wird die Atmung in das Zwerchfell trainiert.

Zentrierung
Mit Zentrierung ist die Stärkung der Körpermitte gemeint, das so genannte Powerhouse, das vom Brustkorb bis zum Becken reicht und alle wichtigen Organe enthält. Die Stärkung der Powerhouse-Muskulatur kräftigt vor allem den Rücken und kann sich bei Rückenschmerzen positiv auswirken.

Entspannung
Bewusste Entspannung soll helfen, Verspannungen aufzufinden und zu lösen. Entspannung ist bei Pilates jedoch nicht das Gegenteil von Körperspannung.

Fließende Bewegung
Alle Übungen werden in fließenden Bewegungen ausgeführt, ohne längere Unterbrechungen. Es gibt keine abrupten isolierten Bewegungen.

Kritik

Vielfach wird kritisiert, dass die Bezeichnung Pilates-Trainer nicht geschützt ist. Zahlreiche Trainer hätten nur einen Wochenend-Crashkurs absolviert. Statt dessen sei eine umfassende Ausbildung notwendig, um Kenntnisse über die Gefahren des Pilatestrainings zu erlernen. Es gebe jedoch keine einheitlichen Richtlinien für die Ausbildung. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es kaum. Vorsicht sei bei diversen Übungen bei Übergewichtigen geboten. Wer unter chronischen oder akuten Erkrankungen leidet, sollte grundsätzlich seinen Arzt um Rat fragen. Gefährlich seien unter anderem Entzündungen jeder Art, akute Bandscheibenvorfälle und Osteoporose mit Extremstellungen der Wirbelsäule.
Soweit einige Ausführungen von „Wikipedia“

Medizinische Beurteilung

Es ist medizinisch unbestritten, dass eine gezielte Stärkung einzelner Muskelpartien helfen kann, chronische Rückenschmerzen zu lindern bzw. zu vermeiden. So bieten z.B. einige Krankenkassen eine „Rückenschule“ an. Dort lernt man nicht nur, wie man sich so bückt, dass die Wirbelsäule geschont wird, sondern man bekommt auch entsprechende gymnastische Übungen gezeigt4 mit denen ein chronischer Rückenschmerz durch eine gezielte Stärkung einzelner Muskelpartien vermieden werden kann.
Das Pilates -Training geht aber weit darüber hinaus und umfasst auch den geistlichen Bereich.
J. Pilates5  begann in jungen Jahren intensiv damit, seinen Körper zu kräftigen und betrieb Bodybuilding, Gymnastik, Turnen, Boxen und Skifahren. Daneben beschäftigte er sich auch mit fernöstlichen Entspannungs- und Meditationspraktiken wie Zen und Yoga.
Er nannte sein Training zuerst Contrology, da es bei den Übungen darum geht, die Muskeln mit Hilfe des Geistes zu steuern. Die etwa 500 Übungen im Pilates sind eine Zusammenstellung von verschiedenen Trainingsmethoden, die eine Mischung von Yoga, Atem- und Entspannungsübungen, sowie Ganzkörper-, Muskel- und Krafttraining darstellen.
Es ist daher mehr als nur ein Weg, seinen Körper fit zu halten. Pilates umfaßt auch Konzentrations-, Meditations- oder Entspannungsübungen, die den fernöstlichen Systemen entlehnt sind. Pilates wird oft mit Yoga, Imaginationen oder anderen esoterischen Praktiken kombiniert oder zusammen angeboten. In einer Studie (Gegenüberstellung einer Pilates- und einer Gymnastikgruppe) ergab sich, dass die erzielbaren Verbesserungen bei den Gymnastikübenden nur einen etwas geringeren Umfang hatten.

Geistliche Beurteilung

In einem Artikel für den Decathlon -Sportlerblog heißt es u.a:" ... Hinzu kommt, dass das Powerhouse das Energiezentrum des Körpers bildet. Als Energie ist hier nicht nur die körperliche Kraft sondern auch die geistige Kraft und Vitalität gemeint. Das hat übrigens schon Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert erkannt und auch chinesische Wissenschaftlicher schwören seit Jahrtausenden auf die Bedeutung des Körperzentrums:   Bewegungen die von der Körpermitte bzw. dem Powerhouse ausgehen, ermöglichen die optimale Umsetzung des Energiepotenzials. Pilates ist also auch eine Disziplin, um das Körperbewusstsein zu verbessern und Kräfte freizulassen."
Deshalb gilt: Obwohl die Körperübungen im Vordergrund stehen, gelten auch bei Pilates die bei Yoga, Autogenem Training und Zen-Meditation bestehenden geistlichen Gefahren.
Ebenso ist zu bedenken, dass alle Therapien wie Pilates (und auch Yoga), die eine Konzentration auf den eigenen Körper zum Inhalt haben, geistlich zu hinterfragen sind. Bei Pilates sind es bestimmte Muskelgruppen, die gestärkt werden sollen.
Durch Konzentration auf diese rund um das Becken liegenden Muskelgruppen wird ein Nutzen für den ganzen Körper erwartet.

Fazit

Grundsätzlich ist nichts gegen ein Training von Muskelgruppen einzuwenden wie dies z.B. beim Zirkeltraining oder bei Kraftübungen in Fitnessstudios der Fall ist, mit dem Ziel diese  Muskelgruppen zu stärken.  Dies kann – wie eine Rückenschule- auch bei Rückenproblemen eine Hilfe sein.
Pilates jedoch ist in seiner Wirkung eine Mischung aus Yoga, Atemtherapie, Krafttraining und Entspannung. So bringt es Lutz Hertel, Vorsitzender des Deutschen Wellness Verbandes in Düsseldorf auf den Punkt7.
Aufgrund der Nähe zu unbiblischen Philosophien, verbunden mit der Konzentration  auf den eigenen Körper stellt das Praktizieren von Pilates, wie auch andere aus fernöstlichen Gedankengut stammende Methoden eine Form der Selbsterlösung dar.
Darum gilt für Christen hier das Bibelwort:

Sehet zu, dass euch niemand einfange durch die Philosophie und leere Täuschung, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht Christus gemäß.
Kolosser 2, 8

Im Ergebnis bedeutet dies, kein Pilates zu praktizieren und falls schon geschehen -vielleicht in Unkenntnis der geistlichen Quellen dieser Methode - darüber Busse zu tun.

In einem Artikel zu Sport und Fitness wird die enge Verbindung zwischen Yoga und Pilates herausgestellt: Dies soll hier als Anhang noch dargestellt werden.

Warum sind Yoga und Pilates so ähnlich?8

Die Optimierung des Energieflusses im Körper ist das gemeinsame Ziel von Yoga und Pilates. Daher sind sich Übungen aus beiden Bereichen oftmals recht ähnlich.
Yoga und Pilates bündeln die Energie im Körper
Auf dem Weg zu einem gesunden, ausgeglichenen Leben setzen viele Menschen auf Entspannungsübungen. Immer populärer wird dabei auch in der westlichen Welt das Yoga. Ursprünglich stammt es aus Indien. Doch inzwischen praktizieren mehrere Millionen Deutsche regelmäßig die Übungen. Sie wollen damit die in ihnen steckende Energie bündeln und in die richtigen Bahnen lenken. Denselben Ansatz verfolgt auch Pilates.
Es geht also sowohl beim Yoga als auch beim Pilates um die Energie, die in jedem einzelnen Menschen steckt. Die Fähigkeit, sie zu bündeln, hat jeder - er muss nur die richtigen Übungen ausführen. Die Begrifflichkeiten von Yoga und Pilates unterscheiden sich, doch mit unterschiedlichen Worten wird Ähnliches beschrieben. Diese Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr, denn Pilates ist wesentlich sowohl vom Yoga als auch vom chinesischen Qigong beeinflusst.
Pilates spricht mit modernen Bezeichnungen und Schlagwörtern wie "Powerhouse" vor allem auch viele junge Menschen an. Das Wort bezeichnet die zentralen Muskeln des Körpers, etwa im Rücken, im Bauch, in der Brust und im Bereich des Beckens. Auf dem Powerhouse basieren die meisten Übungen im Pilates.
Ruhige Atmung und konzentrierte Übungen bei Yoga und Pilates.

 

Beim Yoga wie beim Pilates spielt die Atmung eine sehr wichtige Rolle. Im Mittelpunkt stehen langsame und fließende Bewegungen. Dazwischen stehen immer wieder Dehnungen auf dem Programm. Der Übergang zwischen Yoga und Pilates ist daher durchaus fließend.


Klangschalentherapie

Eine Klangschale ist eine Schale aus Bronze, die angeschlagen oder angerieben wird und dabei Töne erzeugt. In den westlichen Ländern sind Klangschalen ein beliebtes Utensil in der Esoterik- und Meditations-"Szene", wo sie zur Meditation, zur Klangtherapie und zur Klangmassage verwendet werden. Seltener ist der Einsatz als bloßes Musikinstrument.

 

Eine Klangschale ist eine Schale aus Bronze, die angeschlagen oder angerieben wird und dabei Töne erzeugt. In den westlichen Ländern sind Klangschalen ein beliebtes Utensil in der Esoterik- und Meditations-"Szene", wo sie zur Meditation, zur Klangtherapie und zur Klangmassage verwendet werden. Seltener ist der Einsatz als bloßes Musikinstrument.

Eine Klangschale ist eine Schale aus Bronze, die angeschlagen oder angerieben wird und dabei Töne erzeugt. In den westlichen Ländern sind Klangschalen ein beliebtes Utensil in der Esoterik- und Meditations-"Szene", wo sie zur Meditation, zur Klangtherapie und zur Klangmassage verwendet werden. Seltener ist der Einsatz als bloßes Musikinstrument.

Herstellung

Klangschalen bestehen traditionell aus einer Legierung aus Kupfer und Zinn (Bronze) und können darüber hinaus eine Reihe von Begleitmetallen enthalten (z.B. Eisen, Zink, Blei, Arsen und Antimon, sowie Spuren von Silber, Gold, Selen und Tellur).

Bei der Herstellung wird das Metallgemisch geschmolzen und in kleinen Mengen in Gussformen gefüllt. Aus dem flachen, runden Metall-Rohling wird die Klangschale unter Hitze in Form getrieben und anschließend poliert. Der Preis einer Klangschale richtet sich nach ihrem Gewicht und liegt typischerweise zwischen 50 und 800 €. Aus Kostengründen werden Klangschalen heutzutage jedoch meist aus einer wesentlich günstigeren Messinglegierung gefertigt oder sie werden lediglich gegossen.

Erzeugung der Töne

Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Klangschale zu spielen:

  1. Die Klangschale wird mit einem hölzernen Klöppel am Rand oder an der Außenseite gerieben, dergestalt, dass der senkrecht gehaltene Klöppel von außen um die Schale geführt und dabei immer in Richtung Mitte gegen die Schale gepresst wird. Ähnlich wie bei einem Weinglas, das mit nassem Finger gerieben wird, entsteht ein singender, durchdringender Ton. Je nach Stärke des ausgeübten Drucks, der Entfernung des reibenden Klöppels zum Rand, und der Art des Untergrundes, auf dem die Schale steht, können verschiedene Obertöne hörbar werden.
  2. Die Klangschale wird mit einem Klöppel angeschlagen, am besten oben kurz unterhalb des Randes. Die Töne können je nach verwendetem Klöppel (ungepolstert oder gepolstert), der Klangschalenform und -größe sehr dunkel oder sehr hell sein. Klangschalen sind sehr weit zu hören, ähnlich, aber nicht so weit wie Glocken, und mit weicherem Klang.

Die Klangtherapie

Klangtherapie ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Vielfalt von alternativmedizinischen und Wellness-Behandlungsangeboten, bei denen mit akustischen Schwingungen (Tönen, Geräuschen, Musik, allgemein Schall) gearbeitet wird.

Die Klangmassage

Bei einer Klangmassage, auch Klangschalenmassage, werden Klangschalen auf den bekleideten Körper aufgesetzt und angeschlagen bzw. angerieben oder direkt über den Körper gehalten, ohne ihn zu berühren. Auf diese Weise überträgt sich der Schall des erzeugten Tons auf den Körper. Dies wird als Vibration im Körper wahrgenommen.

 

   Vibrationen im Körper

Erklärung der Wirkung

Dem Klang der Schalen werden in der westlichen Esoterik-Szene zahllose präventive und heilende Wirkungen zugeschrieben

Die Wirkung der Klangmassage wird zum einen damit erklärt, dass der menschliche Körper überwiegend aus Wasser besteht, das durch die Schallwellen in Bewegung versetzt wird. Dieser Effekt wirke letztlich wie eine innerliche Massage der Körperzellen. Körperliche und auch seelische Verspannungen und Blockaden sollen so gelöst werden. Wissenschaftliche Belege für diese Theorie gibt es nicht.

Die andere Erklärung geht davon aus, dass bestimmte Töne, die durch Klangschalen erzeugt werden, den verschiedenen Chakren  (angebliche feinstoffliche Energiezentren) im Körper zugeordnet werden können und diese beeinflussen. Bei „Störungen“ der Chakren sollen diese dann mit Hilfe der Klangmassage harmonisiert und positiv beeinflusst werden bzw. angebliche Blockaden gelöst werden “. Wissenschaftlich lässt sich dieser Ansatz nicht nachvollziehen.

Der Autor Peter Hess vertritt die Theorie, dass die Töne der Klangschalen die Behandelten in einen tranceähnlichen Zustand versetzt; diese Wirkung ähnelt Ritualen von Schamanen. In diesem Zustand seien Veränderungen auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene möglich.

Im Wellness-Bereich werden Klangschalen nach persönlicher Vorliebe ausgewählt; die Klangmassage soll einfach die Entspannung fördern.

In der Körpertherapie kann, nach Aussagen der Therapeuten, die Klangmassage bei der Aufarbeitung von Traumatisierungen unterstützen. Die Klänge sollen in das „Körpergedächtnis“ vordringen und das Trauma lösen. Beweise für die Existenz eines solchen „Körpergedächtnisses“ gibt es allerdings nicht.

Astrologisch orientierte Anbieter nutzen die mathematischen und astronomischen Herleitungen von Cousto, der die Umlauffrequenzen der Planeten durch Oktavierung in den hörbaren und auch sichtbaren Bereich gebracht hat. Bei Klangschalen, deren Klangspektren solche Töne enthalten, spricht man von Planetenschalen.

Wissenschaftliche Beurteilung

Klangschalen sind wahrscheinlich ursprünglich ein traditionelles Küchengeschirr aus dem fernöstlichen Raum, vornehmlich aus Tibet, Nepal, China, Japan und Indien. Dass die Klangtherapie eine uralte buddhistische Methode ist, was häufig in der westlichen Esoterik-Szene behauptet wird, lässt sich nicht belegen.

Auch heutige westliche Anwender geben zu, dass sich ein Zusammenhang mit dem östlichen Ritualwesen nicht schlüssig beweisen lässt. Von dort sind lediglich große Metallbecken bekannt, die wie ein Gong angeschlagen wurden.

Die handwerkliche Fertigung der Schalen wurde in der Himalaya-Region zwischen 1900 und 1940 fast völlig aufgegeben. Im Westen entstand jedoch etwa in den 1980er Jahren die Überzeugung, dass es sich bei den tibetischen Metallschalen um „Klangschalen“ handelt, und sie lassen sich unzweifelhaft zum Erzeugen von Tönen verwenden.

Geistliche Beurteilung

Bei der Beurteilung einer Therapiemethode müssen wir zunächst nach der wissenschaftlichen Belegbarkeit fragen.

Für die medizinische Wirkung der Klangschalentherapie gibt es keine wissenschaftlichen Belege. Da diese Therapie im esoterisch/ alternativmedizinischen Umfeld angeboten wird, ist Vorsicht geboten. Christen sollten von dieser Methode Abstand nehmen, da sie durch die Therapien bzw. die Person der Therapeuten in eine Bindung an fremde Geistesmächte kommen können. Wenn sich auch keine Herleitung aus buddhistischen Ritualen nachweisen lässt, kommt der Betroffene doch über Absichten der Therapeuten z.B den Patienten „energetisch zu harmonisieren“ oder „ energetisch aufzuladen oder in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen, damit in Berührung. Meist bietet der Therapeut noch andere Methoden an, die ihre Quellen in demselben Gedankengut aus der heidnisch religiösen Welt des Fernen Ostens haben. Er arbeitet mit deren Kraftwirkungen, die er möglicherweise auch mit der Klangtherapie an den Patienten weitergibt. Auch hier gilt- wie die Wurzel-so die Frucht.

Lektor: Prof. Dr. med. Manfred Weise

Quellennachweis: www.wikipedia Klangschale, Klangtherapie aufgerufen am 2.2.2013