Dem Genderwahn mir Hilfe von Gottes Wahrheit begegnen
Im Jahr 2022 kam ein neuer Disney-Kinderfilm in die deutschen Kinos. Dieser besondere Film wird von dem christlichen Journalisten Brett McCracken wie folgt beschrieben: „Der neueste Film ‚Strange World‘ ist der erste Disney-Kinderfilm mit einer offen schwulen Hauptfigur, die Homosexualität des Protagonisten und eine Romanze mit einem anderen Teenager spielen eine wesentliche Rolle. Die Beziehung wird von der Familie gefördert – die Filmemacher wollen ganz klar, dass die Kindergartenkinder im Publikum davon ausgehen, dies sei so natürlich.“ Es verblüfft darüber hinaus, dass diese Themen im Trailer des Films keinerlei Erwähnung, nicht einmal Andeutung finden. Versteckte Indoktrination in Reinform!
Am Beispiel dieses Films können wir sehen, wie stark unsere Kinder von Gender-Themen umgeben sind und von klein auf in ihrem Denken umerzogen werden. Die LGBTQ-Bewegung hat es geschafft, das biblische Symbol des Regenbogens für sich zu vereinnahmen und inhaltlich neu zu füllen. Umso wichtiger ist es, dass wir ihnen erklären, dass Gott sich genau zwei Geschlechter ausgedacht hat: Mann und Frau. Und diese sind nicht frei wählbar. Ganz anders behauptet es die Gender-Bewegung. Sie behauptet, dass erst dann, wenn ein Mensch das eigene Geschlecht frei wählen kann, er frei von jeglichen einengenden Stereotypen und gesellschaftlichen Zwängen ist und sich individuell entfalten kann.
Was als große Selbstbestimmung und Errungenschaft proklamiert wird, ist jedoch alles andere als Freiheit und erfülltes Leben. Die konservative Autorin Birgit Kelle bringt es auf den Punkt: „Schon jetzt lässt sich feststellen, dass die große ‚Befreiung‘ des Menschen durch Gendergerechtigkeit in Wahrheit nichts mit Freiheit zu tun hat, sondern nur mit der Verschiebung von Machtverhältnissen, der Schaffung anderer Verbote und neu konstruierter Normen. Es wartet kein befreites Paradies hinter dem gendersensiblen Regenbogen, es wechseln nur die Aufseher. […] Wer die Normen angreift, muss sich im Klaren sein, dass er damit auch Stabilität und Zusammenhalt aufgrund bisheriger Werte über Bord wirft und Risiken schafft, deren Folgen noch niemand absehen kann. Zerstörung schafft zunächst Trümmer.“ (??? Noch Normal? Das lässt sich gendern. Gender-Politik ist das Problem, nicht die Lösung. FinanzBuch Verlag (2020), S. 12.)
Weiter formuliert Kelle, dass die Gender-Bewegung längst nicht mehr eine Minderheitenbewegung ist, die bei der Mehrheit der Gesellschaft nach Akzeptanz sucht, sondern eine Bewegung, die „[…] die Zerstörung der Normalität als erklärtes Ziel propagiert, um den neuen Menschen aus den Ruinen wieder auferstehen zu lassen, falls er danach nicht verkrüppelt sein sollte.“ (???Noch Normal? Das lässt sich gendern, S. 13.)
Vor dieser Zerstörung müssen wir unsere Mitmenschen und unsere Kinder schützen. Den Lügen der Gender-Ideologie müssen wir Gottes Wahrheit entgegenstellen!
Wie können wir unseren Kindern einen biblischen Umgang mit der Gender-Ideologie nahebringen, ohne sie zu überfordern?
Die zwangsläufige Auseinandersetzung mit der Geschlechter-Frage ist eine Chance, um unseren Kindern die göttliche Schöpfungsordnung zu vermitteln. Die große Herausforderung dabei besteht darin, eine gesunde Balance zu finden, sodass unsere Kinder einerseits vor den schädlichen Auswirkungen der Gender-Propaganda geschützt und abgeschirmt werden (erst recht, wenn sie noch sehr klein sind). Andererseits müssen sie jedoch auch von uns inhaltlich vorbereitet werden, sodass sie den schädlichen Lügen der Gender-Ideologie Gottes Wahrheit entgegensetzen können und aus eigener Überzeugung heraus einen gefestigten Charakter entwickeln, um diese Lügen nicht zu glauben oder gar ihr Leben danach auszurichten.
Zusätzlich müssen wir ihnen starke Argumente an die Hand geben, um auch in dieser Diskussion Salz und Licht in einer gottlosen Welt zu sein (vergleiche Philipper 2,14–16), die die Selbstbestimmung – unter anderem für das eigene Geschlecht – zu ihrem Gott gemacht hat und auch in dieser Frage die biblische Wahrheit und rettende Botschaft des Evangeliums hören muss.
Praktische Hilfen für die Stärkung unser-er Kinder im Umgang mit der Gender-Ideologie
- Gottes Ordnung anhand von Bibelstellen erklären:
Die Stellen gemeinsam in der Bibel lesen und den Kindern nachweisen, dass die Realität von den zwei Geschlechtern männlich und weiblich nicht nur unsere persönliche Privatmeinung, sondern eine von Gott gegebene Ordnung ist, die das Beste für den Menschen im Sinn hat. - Unsere Kinder vor unschönen Details, Begriffen und vor detaillierten Darstellungen und Ausführungen der ausgelebten Sünde bewahren: Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heiligen geziemt. (Epheser 5,3)
- Den Kindern erklären, dass Gottes Ordnung ein Schutz für den Menschen ist: Gott möchte dem Menschen dadurch nichts Gutes wegnehmen oder vorenthalten.
- Ihnen ebenfalls erklären, dass Menschen, die sich im falschen Geschlecht geboren fühlen oder der Gender-Ideologie glauben, unser Gebet, unsere Nächstenliebe und im Letzten Jesus brauchen: Gott hasst die Sünde, aber liebt jeden Sünder.
- Als Eltern selbst Vorbild sein und Gottes Rollenbild eindeutig vorleben: Unsere Taten müssen unsere Worte unterstreichen und nicht durchstreichen. Gott hat die Männer dazu berufen, die Familie sanftmütig und besonnen zu führen (vergleiche Epheser 5,25ff. und 1. Petrus 3,7) und die Frauen dazu berufen, sich dieser Führung willig, freudig und respektvoll als beratende Gehilfin unterzuordnen (vergleiche Epheser 5,22–33 und 1. Petrus 3,1–2). Auf die Frage der Ausgestaltung der biblischen Rollenbilder kann hier nicht ausführlicher eingegangen, aber mithilfe folgender Lektüre weiter geforscht werden:
- Glewichwertig, aber nicht gleichartig | Alexander Strauch: Kurz und knapp!
- Zweimal einmalig – eine biblische Studie | John Piper, Wayne Grudem (Hrsg.)): Sehr ausführlich, dennoch absolut lohnend!
- Konsequentes Rollenbild auch im Sprachgebrauch vorleben: Keine Gendergaps, Sternchen und Konstruktionen wie „PolitikerInnen“ schreiben oder mitsprechen und bewusst das generische Maskulinum verwenden (zum Beispiel Student statt Studierende).
- Als Eltern eine offene Gesprächskultur in der Familie fördern: Alles kann gesagt und besprochen werden, Kinder werden nicht weggeschickt, sondern ermutigt, uns als Eltern alle ihre Fragen zu stellen und an den Gesprächen der Erwachsenen teilzunehmen (weitere Literaturempfehlung: Familie – der Ort, an dem du verstanden wirst | Wayne A. Mack).
- Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz erklären: Wir können anderen Menschen nicht vorschreiben, wie sie leben sollen (Toleranz). Jedoch müssen wir darauf hinweisen dürfen, was das Beste für den Menschen ist, die Sünde zu benennen und auf das Evangelium im Zuge der Meinungsfreiheit verweisen zu dürfen. Wir können nicht dazu gezwungen werden, diese Sünde als eine erfüllende Lebensalternative zu vertreten (Akzeptanz).
Unsere Taten müssen unsere Worte unterstreichen und nicht durchstreichen.
Gottes Schöpfungsordnung und das biblische Familienbild
- 1. Mose 1,27: Schöpfungsbericht „Als Mann und Frau schuf er sie.“
- Einordnung der Homosexualität als Sünde: Römer 1,18-32
- Epheser 5,22–33, 1. Petrus 3,1–6, 1. Timotheus 2,12, 1. Timotheus 3,1–13, Titus 2,1–6: Gottes spezifische Aufgaben für Männer und Frauen. Hier und durch die gesamte Bibel hindurch wird ein Prinzip für Mann und Frau deutlich: Gleichwertigkeit – aber nicht Gleichartigkeit.
- 5. Mose 22,5: Beschreibt das Ausleben dieser von Gott gegebenen Rolle und einen Kleidungsstil, der eindeutig männlich oder weiblich ist.
- Sprüche 31: Hier wird eine Frau beschrieben, die fröhlich bejahend ihre schöpfungsbedingte Rolle ausübt. Dies hat Folgen für ihr Verhalten, ihre Aufgaben und ihre Charaktereigenschaften. Sie ist ein Vorbild darin, sich mit Wort und Tat klar dazu zu bekennen, wozu Gott eine Frau geschaffen hat.
- Biblischer Befund: Es gibt die zwei Geschlechter männlich und weiblich, kein weiteres Geschlecht darüber hinaus. Gott formt jeden Menschen im Mutterleib (Psalm 139,13–16) und legt vor der Geburt fest, welches Geschlecht ein Mensch hat.
Starke Argumente für Kindergarten und Schule
Vorschulkinder
- Kindern altersgerecht begegnen: Kleinkindern müssen wir dieses Thema nicht aufzwingen, wenn sie nicht danach fragen und in einem häuslichen, geschützten Rahmen aufwachsen. Ab einem etwaigen Kindergarten-Besuch sollten wir sie jedoch vorbereiten, damit wir als Eltern die ersten sind, die mit unserem Kind darüber sprechen.
- Auf gestellte Fragen – dem jeweiligen Alter angemessen – antworten und unsere Kinder nicht mit Floskeln wie „dafür bist du noch zu klein“ oder „das verstehst du noch nicht“ vertrösten: Sie werden ihre Fragen dann anderen stellen und gegebenenfalls Antworten bekommen, die wir nicht gutheißen.
- Eine Aufklärung zu diesem Thema geschieht am besten gelassen, kurz und aus der Situation heraus, wenn es sich gerade thematisch ergibt: Wenn unser Kind fragt: „Lisa hat erzählt, dass auch zwei Männer heiraten können, stimmt das?“, reicht oftmals eine kurze Antwort wie diese: „Das ist vom Gesetz her zwar erlaubt, aber aus der Bibel wissen wir ja, dass Gott möchte, dass immer ein Mann und eine Frau heiraten.“ Oftmals sind Kinder in diesem Alter mit dieser kurzen Antwort schon zufrieden und in ihrem bisherigen Wissen bestärkt.
- Kinder so lange wie möglich zuhause erziehen und erst bei gefestigtem Charakter in den Kindergarten gehen lassen: zum Beispiel ein Jahr vor Schuleintritt; das Kind ist dann alt genug, um zu erzählen, was im Kindergarten passiert ist, welche Bücher vorgelesen wurden und ob es auf diese Themen angesprochen wurde. Optimalerweise ist es durch viele Jahre der vorherigen Prägung in diesem Alter bereits dazu in der Lage, sich verbal zu wehren.
- Bei Anspielungen in Filmen (zum Beispiel Walt Disney): Unsere Kinder darauf ansprechen und diese erklären; konsequent sein in der Auswahl der Filme (diese prägen massiv den moralischen Kompass unserer Kinder und das, was sie als „normal“ empfinden).
- Bücher zum Vorlesen auswählen, die biblische Familienstrukturen darstellen: Vater und Mutter mit Kindern; Darstellungen von neumodernen Hausmännern oder gleichgeschlechtlichen Eltern vermeiden.
Schulkinder
- Zu den Elternabenden gehen, um informiert zu sein, bevor diese Themen im Unterricht behandelt und besprochen werden.
- Bei unschönen Unterrichtsreihen die Kinder für diese Zeit aus der Schule herausnehmen: Elternrecht ausschöpfen, und sei es durch einen darauf gelegten Arzttermin.
- Wenn eine entsprechende Unterrichtsreihe ansteht: Ein Buch mit dem Kind lesen, um mit ihm darüber ins Gespräch zu kommen und seine Fragen zu beantworten:
- Alles an mir ist von dir, Gott – Wie Kinder ihren Körper schützen können | Justin & Lindsey Holcomb: Für Vorschulkinder als kindgerechte Vorbereitung, um den eigenen Körper zu schützen.
- Es ist schön, ein Regenbogen zu sein | Wiebke Klassen: Hier wird die biblische Position (nicht Negation) für Kinder erklärt, dass Gott zwei Geschlechter, Jungen und Mädchen, geschaffen hat und wofür der Regenbogen eigentlich steht, für Vorschulkinder und Schulkinder von ca. 4–10 Jahren
- Wer oder was bin ich? | David Martin: Ein Vater erklärt seinen Kindern Gender, für Eltern als Vorbereitung für Gespräche mit ihren Kindern.
- Dem Kind Mut machen, für Gottes Ordnung Stellung zu beziehen und bei Gesprächen darüber nicht einfach nur zu schweigen: Vielleicht sitzt ein Klassenkamerad im Raum, der sich nicht traut etwas zu sagen, aber die biblische Wahrheit hören muss.
- Unsere Kinder darin bestärken, mutig und dennoch respektvoll zu sprechen.
- Unseren Kindern erklären, dass wir durch den Heiligen Geist in der Situation die richtigen Worte bekommen werden und vorher ein Stoßgebet sprechen können: Gott segnet es, wenn wir uns zu ihm und seinen Ordnungen bekennen.
- Bei unschönen Äußerungen des Lehrers oder der Mitschüler gegenüber unseren Kindern: Auch dies ist Leiden für Christus. Aber es kommt auf Gottes Urteil und nicht auf das Urteil der Menschen an.
- Wenn Lehrer das Kind vor der Klasse bloßstellen oder niederreden: Kontakt zu dem jeweiligen Lehrer aufnehmen und dem Kind so den Rücken stärken! Dem Lehrer klar kommunizieren, dass dies ein Verhalten ist, bei dem er eine unzulässige Grenze überschreitet. Notfalls über einen Schulwechsel nachdenken. Dem Kind dadurch vermitteln, dass wir als Familie gemeinsam für Gottes Maßstäbe einstehen und es an dieser Front nicht alleine steht. In dieser Auseinandersetzung besteht die Chance einer wichtigen Charakterschule, die unserem Kind ein ganzes Leben lang helfen wird! Zudem wird es uns als Familie noch mehr zusammenschweißen und das gegenseitige Vertrauen wachsen lassen.
Teenager
- Teens in einer bibeltreuen Gemeinde aufwachsen lassen und als gesamte Familie aktiv am Gemeindeleben teilnehmen.
- Freundschaften innerhalb der Gemeinde fördern: Als Ermutigung, dass sie mit dieser Position nicht die einzigen sind und nicht nur ihre Eltern, sondern auch andere Familien und Teens diese Positionen vertreten!
- Nach Möglichkeit einen Teen-Kreis besuchen, der diese Themen altersgerecht für sie aufarbeitet und die Gespräche innerhalb des Elternhauses unterstützt.
- Zur Mitarbeit und verbindlichen Teilnahme am Gemeindeleben ermutigen und dies fördern (zum Beispiel zusätzliche Fahrtstrecken in Kauf nehmen).
- Die Teilnahme an Gemeinde-Terminen hat Vorrang vor Sportverein- und Hobby-Terminen: dieses Prinzip als Eltern konsequent vorleben.
- Teens im Umgang mit Social Media, Internet, Büchern, Filmen, Serien und anderen Medien sensibilisieren und sie zu einem konsequenten Umgang und Vermeidung von Medien anleiten, die Genderthemen proklamieren und für Akzeptanz der freien Geschlechtswahl werben.
- Die Teens ab einem gewissen Alter als Gesprächspartner auf Augenhöhe ernst nehmen: Unser Kind lebt dann zwar unter unserem Dach, muss sich an die Regeln innerhalb der Familie halten und wird von den Eltern stark beeinflusst, muss jedoch mit Argumenten gewonnen werden und Entscheidungen aus eigener Überzeugung heraus treffen.
Literaturempfehlungen zur weiteren Auseinandersetzung mit der Gender-Bewegung:
- Der, die, was? Gender-Ideologie und biblische Schöpfungslehre (Sharon James)
- Gendergaga – Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will (Birgit Kelle)
- Noch normal? Das lässt sich gendern! Gender-Politik ist das Problem, nicht die Lösung (Birgit Kelle)
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Kinder stark machen.pdf
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Foto von Robert Collins auf Unsplash