Die Homöopathie ist heute in vielen Ländern auf dem Vormarsch und wird meist als Naturheilkunde angeboten. Besonders die Anthroposophen räumen in ihrer Medizin der Homöopathie eine zentrale Stellung ein. In Deutschland praktizieren mehr als 1000 Ärzte und …

 

Prüfe, was dem Herrn wohlgefällig ist,
und hab nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis;
deckt sie vielmehr auf.

Epheser 5, 10-11

Von den vielen Methoden der Alternativmedizin spielt in Deutschland die Homöopathie die größte Rolle. Um sie zu verstehen ist es wichtig, sich mit dem Gründer Samuel Hahnemann, geb. 1755, gestorben 1843 und seinen Lehren und seinem Glauben auseinander zu setzen. Hahnemann gilt als der unbestrittene Begründer der Homöopathie. 1755 wurde er als Sohn eines Porzellanmachers in Meißen geboren. Er war ein hochbegabter Schüler, so dass ihm das Medizinstudium in Leipzig, Wien und Erlangen ermöglicht wurde. Verschiedene Versuche, sich eine ärztliche Existenz aufzubauen, scheiterten und er lebte mit seiner Frau und seinen 9 Kindern meist in großer Armut. In seiner Rastlosigkeit wechselte er mehr als 20 Mal den Wohnort. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich mit dem Übersetzen von Büchern aus dem Englischen, Italienischen und Französischen. Daneben experimentierte er dauernd an der Herstellung neuer Heilmittel. Er wurde zunehmend als ein scharfer Kritiker der damaligen Schulmedizin bekannt. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er mit 80 Jahren ein zweites Mal. Er starb 1843 schließlich als wohlhabender Mann in Paris. Sein Charakter wurde schon in jungen Jahren immer schroffer, unduldsamer und unzuverlässiger, so dass er jahrelange Freundschaften abbrach und auch gegenüber Freunden unerwartet hemmungslose Angriffe startete. Das Schicksal seiner Kinder war eine Kette von Tragödien: Die Ehen dreier Töchter wurden geschieden, 2 Töchter wurden auf merkwürdige Weise ermordet, eine weitere starb bereits 30-jährig, sein einziger Sohn Friedrich verließ Frau und Kind und blieb verschollen. Sein Hauptwerk ,,Organon der Heilkunde‘‘ veröffentlichte er im Jahre 1810.
Mit 22 Jahren ließ sich Hahnemann in die Freimaurerloge aufnehmen und errang hier eine Großstellung.
Jesus Christus bezeichnete er als Erzschwärmer und Konfuzius war sein Vorbild. Von ihm schrieb er an einen Schüler: „Ihn selbst werde ich im Reich der glücklichen Geister nun bald umarmen, den Wohltäter der Menschheit, der uns den geraden Weg zur Weisheit und zu Gott führt, schon sechseinhalbhundert Jahre vor dem Erzschwärmer.“ Die Homöopathie ist heute in vielen Ländern auf dem Vormarsch und wird meist als Naturheilkunde angeboten. Besonders die Anthroposophen räumen in ihrer Medizin der Homöopathie eine zentrale Stellung ein. In Deutschland praktizieren mehr als 1000 Ärzte und etwa 3500 offiziell zugelassene Heilpraktiker die Homöopathie. 14 Krankenhäuser haben homöopathische Abteilungen.

Prinzipien der Homöopathie

  • Das Ähnlichkeits- oder Simileprinzip (Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden)
    Danach soll ein Stoff in homöopathischer Verdünnung dann eine Krankheit heilen können, wenn er die Symptome derselben Krankheit nach Gabe am Gesunden hervorruft. Das Ähnlichkeitsprinzip wurde schon in den Schriften alter Medizinkulturen von Tibet, China und Arabien erwähnt und bei Hippokrates und Paracelsus angeführt und angewandt. Hahnemann hat dieses so genannte Heilprinzip 1796 neu entdeckt und versucht, es experimentell zu untermauern und auszubauen. So lautet der erste Grundsatz seiner Lehre: Jedes wirksame Arzneimittel erregt im menschlichen Körper eine Art von eigener Krankheit, die umso eigentümlicher und heftiger auftritt, je wirksamer die Arznei ist. Man ahme die Natur nach, welche zuweilen eine chronische Krankheit durch eine andere hinzukommende heilt und wende bei der zu heilenden meist chronischen Krankheit dasjenige Arzneimittel an, welches eine andere möglichst ähnliche künstliche Krankheit zu erregen im Stande ist und jene wird geheilt werden. Also Heilung durch Ähnliches mit Ähnlichem.

 

  • Das Lebenskraft- Prinzip
    Die Lebenskraft definiert Hahnemann wie folgt: Im gesunden Zustand des Menschen wirkt die geistartige „Dynamis“, die den materiellen Organismus belebende Lebenskraft, unumschränkt. „In bewundernswürdig harmonischem Lebensgang hält sie alle Teile, seine Gefühle und Tätigkeiten aufrecht, so dass der in uns wohnende vernünftige Geist sich dieses lebendigen und gesunden Werkzeugs frei zum höheren Zwecke unseres Daseins bedienen kann.“
    Die Lebenskraft ist aber bloß instinktartig und ohne Verstand; sie wurde unserem Organismus nur gegeben, um unser Leben in einem harmonischen Gang fortzuführen. Die Lebenskraft wurde jedoch nicht gegeben, um Krankheiten selbst zu heilen. Durch die Umstimmung der veränderten Lebenskraft im Krankheitsfall soll die erwünschte Gesundung des Organismus erreicht werden. Hierzu dient das von Hahnemann erdachte Simileprinzip. Keine andere Kraft, außer die Potenz der ähnlichen künstlichen Arzneikrankheit sollte in der Lage sein, die Lebenskraft so zu beeinflussen, dass sie wieder gestärkt und völlig hergestellt würde. Alle krankhaften Verstimmungen können auch durch den Arzt nicht anders entfernt werden als durch „geistartige (dynamische) Umstimmungskräfte“, welche die Arzneien auf unsere geistartige Lebenskraft haben. Dies erinnert sehr stark an das fernöstliche Gedankengut des Taoismus.

 

  • Das Prinzip der Potenzierung
    Um mit dem Geist der Lebenskraft korrespondieren zu können, mussten die homöopathischen Arzneien in einen geistartigen Zustand versetzt werden. Die reinen arzneilichen Substanzen wurden mit dem Zweck verdünnt, sich in immaterielle Form umzuwandeln. Nicht mehr die natürliche Wirkungskraft der ursprünglichen Arznei, sondern die der Arznei innewohnende geistartige Kraft sollte durch Verdünnung zielgerichtet freigesetzt werden.
    Hahnemann nannte diesen Prozess auch Dynamisation oder Potenzieren der homöopathischen Heilmittel.
    Wie kommt es nun zu der so genannten geistartigen Wirkung?
    Anfangs wurde die Substanz in Dezimalschritten verdünnt. So ergab ein Teil der Arznei im Verhältnis zu 10 Teilen des Trägerstoffes die Potenz D 1.
    Jeweils 10-fach weiter verdünnt, oder besser dynamisiert, reicht man über die Dezimalpotenz D 2 (1:100), D 3 (1:1000) usw., die gebräuchlichen Potenzen D 2 – D 3.
    Den so genannten Hochpotenzen (D 20 – D 23) maß Hahnemann eine noch stärkere Heilkraft zu.
    Bei der Verdünnung wird hierbei zum Erdmittelpunkt geschüttelt. Durch dieses Schütteln soll die geistartige Wirkung freigesetzt werden.
    Dieser Schüttelvorgang – das Potenzieren oder Dynamisieren -, stellt den eigentlichen medialen Vorgang dar. Ähnlich wie bei der Akupunktur die Nadeln die Lebensenergie freisetzen sollen, ist der Schüttelvorgang der eigentliche spiritistische Vorgang Den so genannten Hochpotenzen wird eine besonders starke Heilkraft beigemessen. Hierzu dienen auch die LM-Potenzen. Ein Tropfen einer Substanz plus 100 Tropfen Alkohol = LM 1 usw.
    Vor unkontrollierter Dynamisation warnt Hahnemann, da es hierbei zu einer überdosierten geistigen Kraft kommt, die dem Kranken Schaden zufügen könnte.

 

  • Das Prinzip des Arzneimittelbildes und der Typenlehre
    Der Patient wird einem so genannten Typ zugeordnet, der einem bestimmten Arzneimittelbild entsprechen soll. Dies geschieht aufgrund einer ausführlichen Anamnese, d. h. einer detaillierten Erhebung der Krankheitsgeschichte sowie der charakterlichen Eigenschaften und psychischen Empfindungen.
    So entspricht z. B. eine primär chronische Arthritis einem „Schneewittchentyp“. Das ist ein zartes Mädchen mit schwarzem Haar, großen Augen und zarten Händen, es friert und fröstelt überall. Im Gegensatz dazu gibt es bei diesem Krankheitsbild auch einen „Rotkäppchentyp“. Dies entspricht einem warmen, roten, kräftigen und vollblütigen Typ. Beide Typen werden mit einer Säure behandelt, etwa Salizylsäure.
    Wie wirkt diese?
    Es wird dem Patienten warm, man schwitzt – und zudem wirkt das Mittel auf das rheumatische Geschehen. Benzoesäure hat die gleiche Wirkung, nur lässt sie frösteln.
    Aber der Homöopath behandelt ja nicht den Rheumatismus, sondern den Menschen mit seinem Rheumatismus.
    Demzufolge bekommt der Schneewittchentyp Benzoesäure und der Rotkäppchentyp Salicylsäure. Die Zuordnung zu einem Typenbild erfolgt also aufgrund einer Vielzahl physischer und psychischer Parameter. Eine Objektivität ist natürlich bei einer solchen Zuordnung nicht gegeben. Die Beurteilung charakterlicher Eigen­schaften bzw. seelischer Zustände unterliegt weitgehend dem subjektiven Empfinden des behandelnden Homöopathen.

Zusammenfassung – was besagt die Homöopathie?

  • Krankheit ist Umstimmung der Lebenskraft
  • Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt (Simileregel)
  • Durch Prüfung am Gesunden wird die Symptomenähnlichkeit festgestellt
  • Eine künstliche Krankheit soll erzeugt werden, die stärker ist als die natürliche Krankheit
  • Um dem Arzneimittel die Kraft zuzuführen, die die künstliche Krankheit hervorruft, muss sie verdünnt, d. h. potenziert werden, damit die Lebenskraft von Krankheit auf Gesundheit umgestimmt werden kann
  • Kranke, nicht Krankheiten, sollen geheilt werden

Beurteilung der Homöopathie

Hierzu sind sowohl chemisch-medizinische als auch biblische Kenntnisse notwendig. Bei der Testung eines medizinischen Mittels, das als Heilmittel anerkannt werden soll, bedarf es des Nachweises der Wirkung an einer Vielzahl von Versuchspersonen. Die Ergebnisse sind durch eine große Zahl statistisch zu sichern, einschließlich eines Leerwertes an unbehandelten Personen.
Medizinisch ist die Wirkung der homöopathischen Mittel nur als Placeboeffekt zu erklären, als Wirkung über den Glauben (des Therapeuten und des Patienten), aber nicht den christlichen. Es handelt sich um eine Art von Suggestion.
Der biblische Glaube versetzt Berge, der Aberglaube aber leider auch!
Während man durch den Glauben in Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott kommt, gerät man durch den Aberglauben in dämonische Bindungen, die durch Buße unbedingt gelöst werden müssen.
Das gilt auch für die Homöopathie. Sie erfährt gerade durch die Anthroposophie und die New-Age-Wellen unter den Namen „sanfte Medizin“ heute eine neue Blütezeit.

  • Das Simileprinzip:
    ein Mittel, das bei einem Gesunden ein bestimmtes Symptom verursacht, soll in großer Verdünnung dieses Symptom beim Kranken heilen.Typisches Beispiel: Eine Schwermetallvergiftung durch Blei oder Quecksilber soll angeblich zur Ausscheidung der Gifte führen, wenn kleine Mengen dieser Stoffe eingenommen werden oder die Behandlung von Calcium-Oxalat-Nierensteinen mit hochverdünnten Lösungen von Oxalsäure, ein Bestandteil der Nieren­steine. Dies ist völlige Torheit.

  • Die Prüfung der Arzneimittel an Gesunden
    Beispiel: Behandlung von Kopfschmerzen durch ein Mittel, das Kopfschmerzen hervorruft! Typische Fehlleistung der Homöopathie, aus einem Symptom heraus ein Mittel finden zu wollen. Welches sind denn die Ursachen der Kopfschmerzen? Nicht das Symptom, sondern die Ursache gilt es zu behandeln.

  • Die Potenzierung
    Je höher die Potenz, desto höher die Wirkung. Viel hilft viel. Das gilt nur zu einem gewissen Maß bei den Dosiswirkungskurven in der wissenschaftlichen Medizin. Hier ist es aber gerade umgekehrt. Denn es geht nicht um Potenzen, sondern um Negativ- Potenzen, um Verdünnungen! Das heißt, je geringer die Konzentration des Mittels, desto stärker die Wirkung. Nach Hahnemann handelt es sich ja um eine geistartige Wirkung. Völlig aus der Luft gegriffen ist die Behauptung, D 30 sei angeblich eine Hochpotenz von größter Wirkung. Das bedeutet aus der Sicht des Chemikers, eine Verdünnung von 1 : 1 Quintillion. Als Zahl ausgeschrieben ist das eine 1 mit 30 Nullen! Es sind keine Moleküle der Substanz mehr in der Flüssigkeit! Wozu der Name als Aufschrift und der Preis dieses Mittels? Angeblich ist die Information der Ursubstanz erhalten geblieben und wirksam. Die Potenzierung muss stufenweise vor sich gehen. Eine junge Frau darf dies aber zu bestimmten Zeiten nicht tun! Spätestens hier merkt man den okkulten Charakter dieses Verfahrens. Es sollen hierdurch Energien in das Mittel eindringen.

Geistliche Beurteilung

Das Weltbild, das hinter der Homöopathie steht, ist das gleiche wie bei der Akupunktur. Der Mensch soll in Harmonie mit dem Kosmos gebracht werden. Dies geschieht durch Einnahme von Medikamenten, die durch Verdünnungsschritte potenziert sind und von denen eine geistartige Wirkung ausgehen soll. Als Christen müssen wir fragen, um welchen Geist handelt es sich hier? Es sind dieselben Geister, die u.a. auch hinter der Astrologie stecken: die bösen Geister der Finsternis (vgl. Epheser 6 Vers 12). Letzten Endes führt die Anwendung der Homöopathie zu einer okkulten Belastung, und es ist besonders tragisch, dass besonders Christen auf diese so genannte sanfte Medizin hereinfallen. Buße und ein Lossagegebet sind dringend notwendig.

Ich möchte schließen mit:

„Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister,
ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Propheten sind in die Welt ausgegangen.“

1. Johannes 4, Vers 1:

Literaturangaben

Herbert Fritsche:
Samuel Hahnemann – Idee und Wirklichkeit der Homöopathie,
Ulrich Burgdorf Verlag, Göttingen

Samuel Hahnemann:
Organon der Heilkunst, 6. Auflage
Organon-Verlag GmbH, Berg am Starnberger See

Deutsches Journal für Homöopathie,
Sondernummer 1983
Organon-Verlag GmbH, Berg am Starnberger See

Samuel Pfeiffer:
Gesundheit um jeden Preis?
Brunnen Verlag, Basel

Georg Müller:
Heilkraft durch Verdünnen?
CLV – Verlag

Stiftung Warentest:
Die andere Medizin
Stiftung Warentest, Berlin